Full text: Thomas Shadwell's Komödie "The Sullen Lovers" in ihrem Verhältnis zu Molière's Komödien "Le Misanthrope" und "Les Fâcheux"

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die seit einigen Tagen in der Stadt weile, sie jedoch wegen der 
Aufdringlichkeit ihrer Umgebung sobald wie möglich wieder zu 
verlassen gedenke, um sich in die Einsamkeit zurückzuziehen. 
, Wir erfahren weiter von ihrer Verwandtschaft mit Carolina, der 
Freundin Lovels. Nach dieser kurzen Abschweifung kommt man 
auf das Gedicht Ninny’s zurück. Nachdem dieser im voraus die 
Bedeutung und die Schönheiten seines Machwerkes gerühmt hat, 
beginnt er mit der Lektüre, wird aber jeden Augenblick von Lovel 
und Woodcock unterbrochen, die immer wieder zum Leidwesen 
Stanfords auf die Feinheit der Poesie hinweisen müssen. In 
Wirklichkeit ist der Inhalt trivial und nichtssagend. Endlich ist 
Ninny fertig und Stanford will sich eiligst aus dem Staube machen; 
doch Sir Positive, der gerade in der Tür erscheint, hindert ihn 
daran. Er ist gekommen, um ihm ein neues Corranto vorzusingen, 
das nach seiner Behauptung ohne Gleichen wäre. Ehe er jedoch 
zum Singen kommt, muss er auf seine musikalischen Fähigkeiten 
hinweisen. Darauf folgen noch einige Erklärungen zum besseren 
Verständnis seines Werkes. Während Woodcock den Tanz zu der 
Melodie improvisiert, muss Ninny den Takt dazu schlagen. Schliess 
lich erbarmt sich Lovel seines Freundes. Mit Ninny und Woodcock 
geht er fort und verspricht Stanford, einen ruhigen Platz aufzu 
suchen. Bis dahin muss letzterer die Unverschämtheit Sir Positive’s 
bis zum Ende durchkosten. Sobald Stanford ein Wort ausge- 
< sprechen, das nach Sir Positive’s Meinung einer näheren Erklärung 
bedarf, knüpft er seine weitläufigen und banalen Erörterungen 
daran. Es gibt kein Gebiet, auf dem er sich nicht auskennt. Ein 
Bote, der ihn zu seiner Geliebten, Lady Vaine, entbietet, befreit 
Stanford von diesem Quälgeist. — Auch im zweiten Teil des ersten 
Aktes (von dem Auftreten Ninny’s an gerechnet) folgt Shadwell 
der zweiten Szene des ersten Aktes von Moliere’s „Misanthrope“. 
In dem Dichterling Ninny erkennt man sofort Oronte. Selbst das 
Sonett, das dieser dem Alceste vorliest, stimmt, jedenfalls in dem 
Grundgedanken, mit dem heroischen Gedicht Ninny's überein. 
Diesen bildet in beiden die Bitte an die Herzensdame, ihrem 
Liebeswerben Gehör zu schenken. Die beiden anderen lästigen 
Figuren verdankt Shadwell seiner zweiten Quelle „Les Fächeux“, I, 5. 
Auch Lisandre kommt zu Alceste, um ihm ein Corranto vorzu 
singen und zugleich den entsprechenden Tanz aufzuführen. Er ist
	        
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