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letzten Nacht mitteile. Fliehe er vor weiterer Belästigung in die
City, folgten ihm auch dorthin diese unverschämten Plagegeister.
Ziehe er sich vor ihnen in ein Cafe zurück, habe er möglicher
weise das banale Gespräch wirrer Hohlköpfe über Politik etc. an
zuhören. Den Vorschlag Lovels, an den Hof zu gehen, verwirft
er unter Hinweis auf den oberflächlichen Ton, der dort herrsche.
Selbst nachts finde er nicht die erwünschte Kühe; gewöhnlich wecke
ihn alsbald der Nachtwächter aus dem Schlafe auf. Ihm folgten
dann jene nächtlichen Ruhestörer. Lovel kann sich über die
Gereiztheit seines Freundes nicht genug lustig machen. Was jenen
belästigt, ist für ihn Würze des Lebens. Doch aus Mitleid mit
dem Zustand Stanfords rät er ihm, es mit dem schönen Geschlechte
zu versuchen. Dieses aber hasst jener wegen seiner Koketterie.
Um ihm seine verzweifelte Lage noch anschaulicher zu machen,
erzählt Stanford jetzt von drei bestimmten Quälgeistern, die ihn
seit der Frühe belästigt hätten. Da ist zuerst Sir Positive-at-all,
der alles besser weiss, als andere Menschen. Er hat am Morgen
Stanford aufgesucht, um ihm die freudige Mitteilung zu machen,
dass er nach reiflicher Überlegung sich endlich zu der Überzeugung
durchgerungen habe, dass die beiden Dramen „The Silent Woman“
und „The Scornful Lady“ gerade geistreich genug seien, um zu
einem verarbeitet zu werden. Diese Arbeit wolle er besorgen.
Kaum von diesem Quälgeist befreit, hat er den Besuch des allzu
liebenswürdigen Woodcock erhalten, der ihm auf seiner Violine
ein selbstkomponiertes Corranto vorzuspielen gedachte. Nach ihm
hat ihn der Dichterling Ninny überfallen, um ihm einige heroische
Verse vorzutragen. Seine Vorlesung ist glücklicherweise durch die
Ankunft eines Gläubigers gestört worden. Stanford hat diesen
Zwischenfall benutzt, um sich aus dem Staube zu machen. Doch
wie zu erwarten war, ist Ninny ihm, sobald er den Gläubiger ab
gefertigt hat, nachgeeilt, um ihm den Rest seines Gedichtes vor
zutragen. Er schätzt sich glücklich, in Stanford endlich einen
berechtigten Kritiker seines Werkes gefunden zu haben. Diese
unglückliche Lage Stanfords wird noch verschlimmert durch das
Auftreten Woodcocks. Liebenswürdig wie er ist, umarmt und küsst
er alle Anwesenden. In seiner Verzweiflung schwört Stanford,
innerhalb dreier Tage die Stadt zu verlassen. Diese Äusserung
gibt Woodcock Gelegenheit, von einer jungen Dame zu berichten,