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Dichters am besten charakterisieren: „The Süllen Lovers“, „The
True Widow“, „The Squire of Alsatia“ und „Bury-Fair“. Yon diesen
habe ich das erste Stück „The Süllen Lovers“ zum Gegenstand
einer eingehenden Untersuchung, vornehmlich in Bezug auf die
benutzten Quellen, erwählt. Es ist die erste Komödie des
Dichters und darum vielleicht von um so grösserem Interesse.
Leider konnte ich meiner Untersuchung den Originaltext
nicht zu Grunde legen. Yon den vier Bänden der Gesamtausgabe
besitzt die Kieler Universität nur den dritten und vierten. Die
Berliner Bibliothek, an die ich mich wegen des ersten Bandes
wandte, besitzt überhaupt nichts von dem Dichter. Deshalb musste
ich mich mit der Mermaidausgabe begnügen. Ein Vergleich der
drei andern Stücke dieser Ausgabe mit den entsprechenden Stücken
der ältesten Edition (1720) zeigte mir aber, dass sich der Heraus
geber, abgesehen von der Modernisierung der altertümlichen
Schreibweise, genau an den ursprünglichen Text gehalten hat.
Ausser dem gewöhnlichen Titel „Tbe Süllen Lovers“ trug das
Stück noch den Nebentitel: „The Curious Impertinents“.
Über die Entstehungszeit der Komödie lassen sich nur Ver
mutungen aufstellen. Aus der Vorrede dürfen wir schliessen, dass
die Abfassung nur kurze Zeit in Anspruch genommen hat, jeden
falls weniger als ein Jahr. Wenn wir etwa die Zeit von Ende
des Jahres 1667 bis April 1668 als Entstehungszeit ansetzen,
dürften wir vielleicht einigermassen das Richtige getroffen haben.
Aufgeführt wurde das Lustspiel zum ersten Mal am 5. Mai 1668
im Lincoln-Inn-Fields Theatre, vielleicht in Gegenwart des Königs
und der Königin, und bildete 12 Tage lang das Programm dieses
Theaters. 1 ) Wenn wir bedenken, dass man bei dem damals sehr
schwachen Interesse des Publikums schon von einem grossen Erfolg
reden konnte, wenn das Stück nur zehnmal zur Aufführung gelangte,
darf man schliessen, dass dieses Stück dem Zeitgeschmack ent
sprochen hat. Nach diesem Erfolg verschwindet es von der Bühne,
bis es im Jahre 1670, als der Hof in Dover weilte, wieder ins
Repertoir aufgenommen wurde. Von den Aufführungen selbst wissen
wir noch, dass Shadwell’s Frau die Rolle der HÄuptheldin,
Emilia, spielte.
*) Notes and Queries 8th ser. IV. S. 243.