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der oberschlesische zählt aber nur 12 000 Bergleute mehr.
Erz, Salz, Torf ernähren nur eine geringe Bevölkerung.
Dagegen ist die Hüttenindustrie mit sehr starken Zittern
vertreten, die aber von denen der beiden anderen Bezirke
noch um das 2- bezw. 4 1 /s-fache übertroffen werden.
Das Lebenselement des Saarbezirks ist die Steinkohle,
gerade so wie im Ruhrbezirk. Auch darin gleicht er ihm,
dass früher die Gewinnung von Eisenstein recht bedeutend
war, heute aber belanglos ist, so dass die Hüttenwerke fast
nur vou eingeführten Erzen gespeist werden.
Der grösste Teil der Steinkohlenbevölkerung wohnt
in den obengenannten dichtest besiedelten Gebieten. Sie
gehört namentlich den Kreisen Saarbrücken (45 804), Ott-
weiler (86 973), Saarlouis (18 010) an, deren Bevölkerungs
zahl zusammen 100 787 beträgt.
Von der Bevölkerung überhaupt macht sie im Kr.
Ottweiler 42, in Saarbrücken nur 28 %> aus.
Die Förderung an Kohle belief sich 1895 auf rund
8 Millionen t, d. s. 11 % der gesamten deutschen Stein
kohlenförderung; der Wert war 70 Millionen Mk. Die
durchschnittliche jährliche Arbeitsleistung eines Bergarbeiters
betrug 214 t gegen 267 im Ruhrbezirk.
Die hauptsächlichsten Absatzgebiete für Saarkohle sind
Elsass-Lothringen, Süddeutschland, Frankreich.
Ein grosser Teil der Kohle bleibt allerdings im Bezirk
selbst, wo er ausser im Bergbaubetrieb von den Eisenwerken
verbraucht wird. Metallhütten hat der Bezirk nicht. Ihren
metallischen Rohstoff beziehen die Eisenwerke namentlich
aus dem benachbarten lothringischen Erzbezirk; aber auch
aus anderen Gegenden, z. B. von der Lahn und Dill. Von
Orten mit grosser Eisenhüttenindustrie seien genannt Mal-
statt-Burbach, Neunkirchen. Die Eisenwerke liegen meistens
in der Nähe der Steinkohlengruben; daher haben auch hier
die Kreise mit stärkster Steinkohlenbevölkerung zugleich
die stärkste hüttenmännische Bevölkerung: Saarbrücken
(14 936), Ottweiler (7 750), Saarlouis (5 374), zusammen
28 060. Die überaus zahlreiche Vertretung dieser beiden