Full text: Eine Untersuchung zur Berufsdichte im Deutschen Reich

26 — 
der oberschlesische zählt aber nur 12 000 Bergleute mehr. 
Erz, Salz, Torf ernähren nur eine geringe Bevölkerung. 
Dagegen ist die Hüttenindustrie mit sehr starken Zittern 
vertreten, die aber von denen der beiden anderen Bezirke 
noch um das 2- bezw. 4 1 /s-fache übertroffen werden. 
Das Lebenselement des Saarbezirks ist die Steinkohle, 
gerade so wie im Ruhrbezirk. Auch darin gleicht er ihm, 
dass früher die Gewinnung von Eisenstein recht bedeutend 
war, heute aber belanglos ist, so dass die Hüttenwerke fast 
nur vou eingeführten Erzen gespeist werden. 
Der grösste Teil der Steinkohlenbevölkerung wohnt 
in den obengenannten dichtest besiedelten Gebieten. Sie 
gehört namentlich den Kreisen Saarbrücken (45 804), Ott- 
weiler (86 973), Saarlouis (18 010) an, deren Bevölkerungs 
zahl zusammen 100 787 beträgt. 
Von der Bevölkerung überhaupt macht sie im Kr. 
Ottweiler 42, in Saarbrücken nur 28 %> aus. 
Die Förderung an Kohle belief sich 1895 auf rund 
8 Millionen t, d. s. 11 % der gesamten deutschen Stein 
kohlenförderung; der Wert war 70 Millionen Mk. Die 
durchschnittliche jährliche Arbeitsleistung eines Bergarbeiters 
betrug 214 t gegen 267 im Ruhrbezirk. 
Die hauptsächlichsten Absatzgebiete für Saarkohle sind 
Elsass-Lothringen, Süddeutschland, Frankreich. 
Ein grosser Teil der Kohle bleibt allerdings im Bezirk 
selbst, wo er ausser im Bergbaubetrieb von den Eisenwerken 
verbraucht wird. Metallhütten hat der Bezirk nicht. Ihren 
metallischen Rohstoff beziehen die Eisenwerke namentlich 
aus dem benachbarten lothringischen Erzbezirk; aber auch 
aus anderen Gegenden, z. B. von der Lahn und Dill. Von 
Orten mit grosser Eisenhüttenindustrie seien genannt Mal- 
statt-Burbach, Neunkirchen. Die Eisenwerke liegen meistens 
in der Nähe der Steinkohlengruben; daher haben auch hier 
die Kreise mit stärkster Steinkohlenbevölkerung zugleich 
die stärkste hüttenmännische Bevölkerung: Saarbrücken 
(14 936), Ottweiler (7 750), Saarlouis (5 374), zusammen 
28 060. Die überaus zahlreiche Vertretung dieser beiden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.