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man das Massstabverhältnis der beobachteten negativen Y-Äste
ermittelt. Sollte hingegen die Kurvenidentität sich nicht oder
nicht allgemein bestätigen, so würde man, ehe an eine ein
deutig definierte Mengen Vergleichung gedacht werden könnte,
durch genaue Ermittlung des physikalischen Gesetzes der
Kurven zuvor den Grund der Nichtidentität feststellen müssen.
Ohne Berücksichtigung und ohne Kenntnis der Oberflächen
schichtwirkung müssen die Angaben über lichtelektrische
Empfindlichkeit immer in der Luft schweben.
Die Ladenburgsche Methode der Hochglanzpolitur. Einen
aber auch nur einen einzigen Weg würde es geben — ob er
existiert, ist eine zweite Frage — auf dem man auch nach den
bisher geübten Verfahren eine eindeutige Bestimmung licht
elektrischer Empfindlichkeiten vornehmen könnte: man würde
vielleicht die Versuchsbedingungen so wählen können, dass
man mit Sicherheit auf das Nichtvorhandensein oder auch auf einen
bestimmten, immer in gleicher Weise wieder hervorzurufenden Wert
der zufälligen Schichten rechnen darf. Ein solcher Weg würde tat
sächlich existieren, wenn die Annahme richtig wäre, dieHr. Ladenburg
in einer jüngst veröffentlichten Arbeit 1 ) über Kathodenstrahlung
macht. Herr Ladenburg nimmt nämlich an, dass Metalle im
Zustand der Hochglanzpolitur, welchen Zustand er für eindeutig
rekonstruierbar ansieht, konstante und zwar maximale Aus-
strahiungswerte zeigen werden. Als Bedingung der Eindeutigkeit
wird noch angegeben, dass die Metalle nicht mit Englisch Rot
oder ähnlichen Poliermitteln behandelt werden, da nach Drude 2 )
die meisten Metallflächen durch solche Mittel angegriffen würden.
Zur Herstellung der Hochpolitur wurden die Elektroden zunächst
auf Schmirgelpapier (3, 2, 1 G, 1 A, 0, 00, 000, 0000) mit etwas
verriebenem Maschinenöl abgeschmirgelt, dann wurden sie an
9 Ladenburg, „Untersuchung über die entladende Wirkung des
ultravioletten Lichtes auf negativ geladene Metallplatten im Vakuum.“ Inaug.
Dissert. Leipzig 1903. Die Arbeit erschien auch in den Ann. 12, 558; 1903,
wie schon oben bemerkt.
v a ) Drude, Ann. d. Physik, 39, S. 481, 1890.