Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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beider Erscheinungen annimmt und die Aufladung der Elektrode 
als Wirkung der positiven Vorlagerung ansieht. Danach würden 
durch das beschleunigende Feld der Vorlagerung beständig 
Quanten der Elektrodenfläche zum Entweichen gebracht werden, 
der ganze Vorgang also nichts anderes als eine Art „Nähe 
wirkung“ darstellen. Dass bei tiefer Temperatur die Nähewirkung 
grösser sein muss als bei gewöhnlicher, ist ohne weiteres ver 
ständlich; schon eine einfache Abstandsverringerung der Vor 
lagerung würde den grösseren Effekt erklären können. Ebenso 
bietet auch das Fortbestehen des vergrösserten Effektes nach 
Wiederherstellung der gewöhnlichen Temperatur keine besondere 
Schwierigkeiten; denn wenn auch hierdurch gefordert wird, dass 
bei der vorangegangenen Temperaturerniedrigung neben der 
Abstandsverringerung noch eine Mengenvermehrung der positiven 
Vorlagerung stattgefunden habe, so wird eine derartige Ver 
mehrung namentlich dann sehr erklärlich erscheinen müssen, 
sobald man nicht positive Träger des Dampfresiduums, sondern 
positive Metallatome der Elektroden als Hauptkontigent der 
Vorlagerung annimmt 1 ). 
* 
Selbstaufladung und radioaktive Emanation. Absichtlich 
war bisher bei Erklärung der Selbstaufladung durch positive 
Vorlagerungen der Begriff der Radioaktivität vermieden worden 
Sind aber positive Metallatome die wesentlichen Bestandteile 
3 ) Die Schichtverstärkung aus dem Dampfresiduum bei tiefer Temperatur 
würde sehr erklärlich sein, wenn man sie auf Kondensation zurückführen 
dürfte; eine kondensierte Schicht würde aber durch Absorption von Quanten 
(zumal an der U-Elektrode) eher Negativlerung hervorrufen; kommen da 
gegen für den Effekt vorzugsweise positive Metallatome der Elektrode in 
Frage, so wäre ein verstärkter Austritt derselben bei tiefer Temperatur sehr 
wohl durch die grössere Nähewirkung zu erklären, die alle Störungen der 
Oberfläche heftiger auftreten lassen müsste. 
Elektrodenzerstäubung. Mit der Auffassung, dass positive Metallatome 
die Elektrode verlassen, stimmt ferner die im Jahre 1893 von Lenard und 
Strutt beschriebene und seitdem vielfach beobachtete Erscheinung übereini 
dass die Elektroden bei der lichtelektrischen Wirkung ihr Aussehen ändern, 
gleichsam als habe ein Zerstäuben derselben stattgefunden. Ein einfaches 
Verlassen von Quanten würde schwerlich ein derartiges Aussehen der Eletrode 
hervorrufen können, wohl aber ein Verlassen ganzer Atome. — Ausserhalb
	        
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