Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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suchsreihe tiefer Temperatur wieder der gewöhnliche Temperatur 
zustand eingetreten, so blieb sie zunächst in derselben Stärke 
bestehen, nahm dann aber, bis ein neuer Versuch bei tiefer 
Temperatur sie noch stärker als vorher auftreten liess, allmählich 
ab; auch hier also wieder dasselbe Verhalten, wie es bezgl. 
der Positivierung gefunden war. Bezüglich der Stärke der 
Selbstaufladung ist noch zu bemerken, dass sie in den exstrem- 
sten Fällen (also bei den letzten Versuchen im Sommer 1904) 
etwa Vs der 4 Volt-Strahlung ausmachte 1 ,) während sie im 
Anfangsstadium der Elektrode überhaupt nicht oder nur in so 
geringem Grade auftrat, dass sie nur bei den Anfangswerten 
des negativen Astes berücksichtigt zu werden brauchte. Geringe 
Selbstaufladung wurde auch bei den Kurven von 1905 konstatiert, 
ebenso, wie schon früher bemerkt, bei der Kontrollelektrode; 
hervorzuheben ist aber, dass bei Ermittlung der Platinkurve 
vom 2./III. 1905 trotz der hier angewandten Temperatur der 
flüssigen Luft die Selbstaufladung keine erheblich höheren 
Werte zeigte, ein Beweis, dass im analogen Fall vom Sommer 
1904 die besonders tiefe Temperatur nur deshalb sich stärker 
geltend machen konnte, weil die Elektroden sich nicht mehr im 
Anfangsstadium befanden. (Vergl. d. Anm. 1 auf Seite 82). 
Thermoelektrische Ursachen oder irgend welche Unregel 
mässigkeiten liegen bezügl. der Selbstaufladung nicht vor. Dass 
in der dargestellten, bei tiefer Temperatur stets verstärkt auf 
tretenden Erscheinung keine thermoelektrische Wirkung vorliegen 
kann, ergibt sich schon aus dem Umstand, dass auch bei der 
nachfolgenden gew. Temperatur ziemlich starke Selbstaufladung 
bestehen blieb. Überdies war mehrfach sowohl während der 
Abkühlung, als auch während der nachfolgenden Wiedererwärmung 
die U-Elektrode isoliert am Elektrometer gelassen worden. 
Lägen thermoelektrische Ursachen vor, so hätten sich beidemal 
i) Hier fand der Versuch bei Temperatur der flüssigen Luft statt; 
bei den übrigen C-Kurven tiefer Temperatur, bei denen die Temperaturer 
niedrigung durch ein Kohlensäure-Aethergemisch hergestellt wurde, waren 
die Werte bedeutend kleiner, auch dann, wenn die Elektrode bereits mehrere 
Temperaturversuche bestanden hatte.
	        
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