Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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auf, welche jedes Kurvenpaar mit den in Fig. 5b der Figuren 
tafel zur Darstellung gebrachten Kurvenformen zeigt: in beiden 
Fällen neben mehr oder minder grosser Kniclipunktverschiebung 
ein zunächst steilerer, sodann bedeutend flacherer Verlauf des 
oberen positiven Astes; ja, die anfängliche Steilheit des positiven 
Astes kann so gross sein, dass es unmöglich ist, zu entscheiden, 
ob bereits positiver Ast vorliegt, oder ob (vergl. in Fig. 5 b die 
oberste Kurve) der steile Verlauf noch zum negativen Ast gehört. 
Vergegenwärtigt man sich die Bedeutung der Kurvenformen in 
Fig. 5b, so würde aus dem Verlauf der positiven Äste zu folgern 
sein, dass bei tiefer Temperatur vor der U-Elektrode eine positivere 
oder weniger negative Schicht vorhanden gewesen sein muss 
als umittelbar davor bei gewöhnlicher Temperatur 1 2 ). 
Dass in nächster Instanz nicht die tiefe Temperatur der 
Elektrode an sich, sondern wirklich positivere U-Schichten den 
eigentümlichen Verlauf der positiven Kurvenäste tiefer Temperatur 
bedingen, wird in einwandfreier Weise bestätigt, wenn man aus 
schliesslich die Kurven gewöhnlicher Temperatur mit einander 
vergleicht und auf eine und dieselbe Kurvenform 3 ) zu reduzieren 
sucht. Auch hier sieht man das Charakteristikum der Fig. 5b 
auftreten und zwar hier in einer Weise, dass eine gewisse 
Gesetzmässigkeit zwischen dem charakteristischen Verlauf des 
positiven Astes und der hiermit zusammenhängenden Knickpunkt 
verschiebung einerseits und der zur Deckung nötigen Kurven 
verschiebung anderseits (oder mit a. W. eine Gesetzmässigkeit 
zwischen der Positivierung der U- und E-Schichten) nicht zu 
verkennen ist. Je mehr die beobachtete Kurve nach links ver 
schoben war, desto mehr macht sich jener Verlauf des positiven 
*) Bei dem Kurvenpaar vom 13. und 14. V. fand der Versuch bei 
gew. Temperatur später statt als der Versuch bei tiefer Temperatur. Hier 
ist der Unterschied beider Kurven nicht so gross, worauf noch einzugehen 
sein wird. 
2 ) Vergl. Zeichnung V. Auf die Kurve vom 28. u. 29. VII., die eine 
Verschmelzung zweier Kurven darstellt, ist in dieser Zusammenstellung 
weniger Gewicht zu legen, weil sie weniger zuverlässig ist als die übrigen 
Kurven, ln der Kurve vom 28. Juli wies der negative, in der vom 29. Juli 
der positive Ast zu spärliche Beobachtungswerte auf. Die Verschmelzung 
konnte also nur ungenau sein.
	        
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