Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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Bedeutung der Temperaturer^ebnisse. Welche Bedeutung 
die gefundene Unabhängigkeit von II und q fiir die Deutung 
der Oberflächenverzögerung als Wirkung der Spiegelbilderkraft 
hat, wurde schon in der Anm. 3 S. 25/26 ausgeführt. Ungleich 
grösser noch ist die Bedeutung, welche auf Grund der früheren 
Lenard'schen Ergebnisse die gefundene Temperaturunabhängig 
keit der Quantengeschwindigkeiten besitzt. 
Wie in der Einleitung ausgeführt, wurde durch Lenard 
der Nachweis erbracht, dass die bei der lichtelektrischen Wirkung 
entweichenden Quanten ihre Energien nicht (direkt) dem er 
regenden Licht entnehmen, sondern dass die die Lichtenergie 
absorbierenden Atome es sind, denen die Quantenenergie der 
lichtelektrischen Wirkung entstammt. Hiernach besagen unsere 
Temperaturergebnisse, dass nicht nur die Atome des Radiums, 
sondern dass die Atome aller Metalle und wohl aller Körper 
überhaupt 1 ) mit einem nicht geringen Vorrat an Energie be 
gabt sein müssen, die keine Temperaturenergie ist, d. i. in keinem 
merkbaren Austausch mit der Energie der Wärmebewegung des 
Körpers steht, welchem das Atom angehört. 
Was die lichtelektrischen Quanten betrifft, deren lebendige 
Kraft jenem Energiewert entnommen ist, so werden dieselben 
demgemäss, solange sie im Atom sind, auch nicht durch Er 
hitzung des Körpers in Bewegung gesetzt werden können. 
Demnach werden die lichtelektrischen Quanten auch nicht identisch 
sein können mit den sogenannten Valenzquanten, welche man 
bei der Elektrizitäts- und Wärmeleitung der Metalle als beteiligt 
ansehen darf und welche nach der bereits erwähnten Arbeit von 
Lenard über Emissionszentren der Alkalimetalle auch in den 
thermisch erregbaren Teilen der Emissionsspektren der Metall 
dämpfe (Nebenserien) eine Rolle spielen. Wohl aber können 
sie identisch mit jenen Quanten sein, deren Schwingungen (wie 
schon oben "erwähnt) die thermisch nicht erregbaren Ausser- 
serienlinien der Metallspektren hervorbringen 2 ) und welche 
*) Dass auch nichtmetallische Körper der lichtelektrischen Wirkung 
zugänglich sind, beweisen Versuche von R. Reiger (Ann. 17, p. 935, 1905).- 
2 ) V. Schumann, Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wissensch. z. Wien, 
102; 2, p. 415 u. 625; 1893.
	        
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