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werden dürfte — vor den elektronegativeren dadurch aus, dass
ihre Vorlagerungen positiver sind, als die der letzteren, so ergibt
sich — immer vorausgesetzt, dass alle Metalle an sich gleiche
innere Geschwindigkeiten hätten — für die Kurvenänderungen
folgendes: Der Wechsel einer U-Elektrode bewirkt nur Knickpunkt
verschiebung, also keine Kurvenverschiebung, der Wechsel der
E-Elektrode nur Kurvenverschiebung, aber keine Knickpunkt
verschiebung; und zwar bewirkt der Ersatz von U durch eine
elektropositivere U-Elektrode Knickpunktverschiebung nach rechts,
der Ersatz von E durch eine elektropositivere Elektrode eine
Kurvenverschiebung nach links').
6. Fälle, in denen die Formel Y= U(X) + q. U(—X)
nicht gilt. 1-03
Es ist bereits gesagt worden, dass die Formel
U(X)+a.U(-X)
1—a 2
völlig gleiche Elektroden vorausgesetzt; d. i. mit anderen Worten:
die Y-Komponenten der U-Kurve dürfen nur durch den Ordinaten-
massstab verschieden sein. Ferner war gesagt, dass die Argu
mente X vom Knickpunkt anzurechnen seien; im Zusammenhang
mit dieser Forderung könnte man nach den letzten Ausführungen
wohl die Frage aufwerfen, ob denn nicht auch gefordert werden
*) Vergl. den Schluss von S. 58, Anm. 3, wonach dasselbe Verhalten
der Kurven zutreffen müsste, wenn man an der Peripherie der quanten-
aussendenden Atome „Oberflächenschichten“ (Dynamidengruppierungen) an
nehmen würde. Würden derartige — zunächst nur den Einzelatomen zu
kommende — „Oberflächenschichten“ insbesondere (oder ausschliesslich) den
an der Elektrodenoberfläche gelegenen Atome eigen sein, so würde die so
modifizierte zweite Deutungsweise des Kontaktpotentials geradezu identisch
mit der dritten Deutungsart werden. Bemerkt mag noch werden, dass die
nicht modifizierte zweite Deutungsart eine verschiedene Elektrisierung
verschiedenartiger Elektroden (und gegenseitige Anziehung derselben) ver
langen würde, die modifizierte hingegen nicht, ein Umstand, der zur Ent
scheidung zwischen beiden Erklärungsweisen herangezogen werden könnte.