Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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keine pyhsikalische Deutung des wahren Kontaktpotentials 
erblickt werden; zu einer solchen würde unbedingt gehören, 
dass in irgend welchen äusseren oder inneren Ursachen eine 
Erklärung der Potentialdifferenz gegeben wird. 
(1) Kontaktpotential nach Helmholtz. Helmholtz suchte 
die Tatsache, dass bei Berührung zweier Metalle Elektrizität 
(nach unserer jetzigen Vorstellung negative Quanten) von einem 
zuni andern Metall übergeht, aus einer verschieden starken 
Anziehung zwischen Metall und Elektrizität zu erklären (vergl. 
Anm. 3 S. 25 u. 26). 
(la) Äussert sich diese Art der Anziehung zwischen Leiter 
und Elektrisität nur in kleinsten Wirkungsbereichen, so würde 
dieselbe bei zwei im Vakuum einander gegenüber gestellten 
Elektroden verschiedenen Metalls nur eine der oben behandelten 
Oberflächenverzögerung analoge Wirkung, nicht aber eine 
(homogene) Feldwirkung zwischen den beiden Elektroden hervor- 
rufen können. Die E-Elektrode würde in diesem Falle überhaupt 
keinen Einfluss auf die Kurve haben, wohl aber die U-Elektrode; 
und zwar müsste, wie schon Lenard zeigt, bei gleichen inneren 
Geschwindigkeiten der Metalle die Kurve des elektropositiven 
Metalles in ihrem negativen Ast nach links gegen die des 
elektronegativen verschoben erscheinen 1 ). 
Der Knickpunkt der nach links verschobenen Kurve würde 
aber gleichwohl auf der Y-Achse liegen müssen. Also würde 
die Ersetzung der U-Elektrode durch eine elektropositivere 
U-Elektrode zugleich Kurvenverschiebung (links) und Knickpunkt 
verschiebung (rechts) bewirken, die Ersetzung der E-Elektrode 
durch eine elektropositivere oder, elektronegativere dagegen über 
haupt nichts ausmachen. 
*) Auf Grund seiner Kurventafel (Al, C, Pt) in der Arbeit von 1902 
konstatiert Lenard, dass eine solche Verschiebung nicht vorliege und dass 
daher die Helmholtz’sche Annahme (Anziehung zwischen Elektrizität und 
Leiter) falsch sei. Sicherer wird vielleicht das Unzutreffende der Helmholtz- 
sch en Annahme dadurch erwiesen, dass — wie sogleich auszuführen ist und 
wie weiter unten durch die Versuchsergebnisse als falsch nachgewiesen 
wird — der Wechsel der E-Elektrode entweder gar keinen oder einen
	        
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