Full text: Ueber die lichtelektrische Wirkung bei tiefer Temperatur und ihre Abhängigkeit von der Elektrodensubstanz und von Oberflächenschichten

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c) Sekundäre Wirkung (Fehlerquelle für die grösseren 
Abszissenwerte). Wie durch Lenard (namentlich in seiner 
Arbeit von 1902) gezeigt wird, erhalten bei höheren be 
schleunigenden E-Potentialen (und zwar bei Potentialen über 
11 Volt) die entweichenden Quanten die Eigenschaft, Moleküle 
des Dampfresiduums, welche durch sie getroffen werden, ihrer 
seits zur Aussendung von Quanten (Sekundärstrahlung) zu ver 
anlassen. Die hierdurch entstehenden positiven Träger werden 
durch das bestehende Feld (JE nach der U-Elektrode getrieben 
und müssen somit ein stärkeres Anwachsen des positiven Astes 
(Sekundäreffekt) zur Folge haben, als es durch das alleinige 
Entweichen von U-Quanten (Primäreffekt) der Fall sein würde. 
Die Grösse des Sekundäreffektes ist durchaus schwankend, sie 
hängt, wie dies in anderen Arbeiten Lenard’s eingehender 
untersucht wurde, nicht nur von dem Potential des Feldes'), 
sondern ausserdem noch von dem Dichtegrad und der Substanz 
des Dampfresiduums 2 ) (Glaskitt!) ab. 
Hiernach ist verständlich, dass für die Feststellung einer 
Geschwindigkeitsverteilung im positiven Ast (und namentlich 
bei grösseren Feldstärken) nur solche Kurven in Betracht kommen 
können, die durch Versuche im äussersten Vakuum hergestellt 
wurden. Der einzige Versuch, der in dieser Art bisher über 
haupt gemacht worden ist, ist ein Versuch von l.enard, mit 
geteilt in Ann. 2, p. 363. 1900; die bestrahlte Elektrode, eine 
Aluminiumelektrode, ergab im positiven Ast der Y - Kurve die 
nachstehend aufgeführten Ordinatenwerte: 
verlauf der Cu - Kurve richtig ist und wenn nicht etwa der punktierte 
Verlauf zutrifft, so kann der zweiten Erklärungsweise bei weitem nicht die 
Geltung zukommen wie der ersten. 
*) Lenart, Ann. d. Phys. 12, p. 488, 1903; 15, p. 489, 1904. An 
wachsen des Sekundäreffekts bis mindestens 3000 Volt, zunächst rascher 
und annähernd linear. In dem in Lenard 1902, p. 195 mitgeteilten Fall 
(Elektrodenabstand 5 mm) betrug der Sekundäreffekt bei 100 Volt 3°/°, 
bei 200 Volt 6% des bei 12 Volt gefundenen Primäreffektes. 
2 ) Lenard, Ann. d. Phys. 12, p. 487, 1903; 15, p. 490, 1904.
	        
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