34
Was den weiteren Verlauf der (aus beobachteten Steigungen
des positiven Astes ohne weiteres abgeleiteten) „Häufigkeitskurve“
betrifft, so möge zur Illustration die nachfolgende — in Fig. 8
graphisch wiedergegebene — Häufigkeitstabelle dienen, die aus
den Kurven gewöhnlicher Temperaturen vom 19. und 13. Juli 2 )
gewonnen wurde.
Feldstärke in Volt/cm —0,t5 - 0,016 +1 +1000 (+100000)
S-Werte in Volt ' — — +0,0005 +0,016 +0,15
Relative Häufigkeiten 2,3 3,2 377,8 18,9
Es fällt auf, dass bei 1000 Volt/cm, also an einer Stelle,
wo der positive Ast schon sehr flach verläuft, eine grössere
Häufigkeit gefunden wird, als bei den entsprechenden — links
vom fraglichen Häufigkeitsmaximum gelegenen — Abscissen-
wert X = 0,016 Volt; ausserdem ergibt sich rechts ein lang
samerer Abfall als links.
b Einfluss der Rauhigkeit der bestrahlten Elektrode.
aa) Seitlich gerichtete Geschwindigkeiten werden auf-
gefangen. Wenn bisher von der Einwirkung der Oberflächen
verzögerung die Rede war, so war dabei nur an die „Geschwindig
keitskomponente“ in Richtung des Feldes (JE gedacht, die
Horizontalkomponente dagegen völlig ausser acht gelassen
worden. Dass solche Horizontalkomponenten in merklicher Menge
vertreten sind, haben bereits die ersten Lenard’schen Arbeiten
über lichtelektrische Wirkungen im Vakuum erwiesen; über die
Grösse derselben wurde speziell in der Arbeit von 1900 3 ) der
Nachweis erbracht, dass die grösste, in merklicher Menge
vertretene Horizontalgeschwindigkeit von derselben Grössen
fixer Punkt der Y-Kurve ist, sondern dass jeder beliebige Punkt der Kurve
Knickpunkt werden kann. Trotzdem tritt der Wendepunkt immer in un
mittelbarer Nähe -des Knickpunktes auf.
*) Die Kurve vom 19. Juli war nur bis +4 Volt beobachtet worden,
die Kurve vom 13. Juli lieferte die Werte für die höheren E-Spannungen;
letztere Kurve wurde dabei durch Multiplikation mit 1,6 auf gleichen
Massstab mit der ersteren gebracht.
3 i Lenard, Ann. d. Phys. 2, p. 374, 1900.