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Schwächung der Zinkkurven, bei der gerade die Pausen, (die
hier allerdings sich nicht auf Minuten sondern auf ganze Tage
erstrecken,) den hervorragendsten Anteil an dem Schwächungs
prozess gehabt haben müssen, wenn auch der erste Anstoss
vielleicht von der Bestrahlung ausgegangen sein mag. Am
21. Februar, an welchem Tage die Kurve nicht nur wie sonst
von negativen Abzcissen zu positiven fortschreitend, sondern
unmittelbar nacheinander erst vorwärts und dann rückwärts
beobachtet worden war, trat nämlich kein wesentlicher Unter
schied zwischen den Werten beider Reihen auf, und am 22. Febr
war überhaupt nur die 4 Volt-Ordinate beobachtet worden, eine
Schwächung durch vorhergehende Ermittlung anderer Kurven
werte also gänzlich ausgeschlossen gewesen. Die Schleier
bildung wird in erster Linie wohl der fortgesetzt (auch während
der Pausen) vor sich gehenden Oberflächenänderung (Pausen-
ermüdung) zuzuschreiben sein, während die Ursache der eigent
lichen Bestrahlungsermüdung eher wohl in mehr inneren Zu
ständen der Elektrode, als in jenen äusseren Vorlagerungen zu
suchen wäre; andernfalls würde man eine überaus schnelle
Ausbildung des schleierartigen Überzuges annehmen müssen 1 ).
Sicher werden beide Vorgänge wohl stets zusammen, keiner
ohne den anderen, auftreten; dass bei den Kreusler’schen
Beobachtungen Pausenermüdung sich nicht bemerkbar machte,
wäre einfach durch die Kürze der Pausen zu erklären.
Abhängigkeit der Menge von der Temperatur (Nähe
wirkung). Auf die Ursachen mehr innerer Natur, welche bei
den Hochglanzelektroden mitgewirkt haben mögen (oder mit
gewirkt haben müssen), wird einiges Licht geworfen durch die
Verhältnisse der Temperaturkurven. In allen Fällen zeigt, wie
’) Auch scheint die Schleierbiidung ihren Ausgang von den peripheren,
• also den nicht bestrahlten Partien der Elektrode zu nehmen ; denn als die
Zinkelektrode zum zweiten Mal aus dem Vakuumrohr genommen wurde,
zeigte der nunmehr im ganzen schwächer auftretende Schleier sich besonders
schwach in der Mitte der Fläche. Hiermit stimmt eine Beobachtung von
Herrn Kreusler über die Schleierbildung an einer Silberelektrode überein,
bei der die bestrahlte Stelle blank geblieben war.