Full text: Beitrage zur Kenntnis der koloniebildenden Radiolarien mit Nadeln (Sphaerozoida)

M eine Untersuchungen, deren Resultate ich in dieser Arheit 
vorlege, beziehen sich auf sämtliche koloniebildende Radio- 
larien, die einfache oder doppelte Nadeln führen. Die Hauptarbeit 
bildete die Untersuchung der eigentlichen Sphaerozoen (Gattung: 
Sphaerozoum), deren Kolonien vorwiegend Doppelnadeln — an 
einem Mittelbalken jederseits mehrere divergierende Schenkel — 
führen und kein Assimilations-Plasma haben. Nicht berücksichtigt 
habe ich die Collozoen, die gar keine oder höchstens vereinzelte 
Nadeln haben. 
Eine ausführliche Geschichte der Sphaerozoen-Forschung bis 
1884 findet sich in Brandts Monographie (9) p. 3 —7, auf die ich 
hiermit verweise. In dieser Arbeit teilt Brandt die Ergebnisse 
seiner eingehenden Untersuchungen, besonders über Weiehkörper- 
verhältnisse, Fortpflanzung, Sporenbildung usw. mit. Es ist dies bis 
heute die eingehendste und umfangreichste Arbeit auf diesem Gebiete. 
Die Sphaerozoiden sämtlicher Meere behandelt Haeckel (1887) 
auf Grund der Fänge der Challenger-Expedition (10). Neues über 
Weicbkörperverhältnisse findet sich in dieser Arbeit nicht — dafür 
eine Reihe neuer Spezies, die er auf Grund (oft geringfügiger) 
Unterschiede in den einzelnen Nadeln aufstellt, sowie eine Gruppie 
rung dieser Arten zu Gattungen und Untergattungen. Die Dia 
gnosen sind oft undeutlich, so daß die Spezies in einigen Fällen 
nicht erkannt werden konnten. Außerdem weist Haeckel hier der 
Familie der Sphaerozoiden eine neue Stellung innerhalb der Klasse 
der Radiolarien an. 
Eine Kritik dieser Klasseneinteilung bringt 1902 K. Brandt (12) 
im Anschluß an Studien über Colliden. Derselbe bespricht 1905 
allgemein Haeckels Gattungen und Arten und macht Vorschläge 
für bessere Einteilungen und Gruppierungen (13). 
Rein theoretische Betrachtungen über Skeletbildung finden
	        
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