Full text: Beitrage zur Kenntnis der koloniebildenden Radiolarien mit Nadeln (Sphaerozoida)

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Die Diagnose stelle ich nach mehreren ausgezeichnet konser 
vierten Kolonien von Dr. Lohmann (Lothungsexpedition 1902). Sie 
waren alle kuglig oder eiförmig und maßen bis 5 mm im Durch 
messer. Die Individuen waren alle in spät vegetativem Zustande, 
oder hatten schon Krystalle, und waren kreisrund, selten etwas 
abgeplattet. In einigen Kolonien lagen vereinzelt einige Individuen 
zwischen den central gelegenen Vakuolen, die meisten jedoch immer 
koncentrisch zur Oberfläche nackt unterhalb des die ganze Kolonie 
umhüllenden Nadelmantels. Fertige Präparate mit ähnlichen Kolo 
nien hatte ich von Chun aus der Nähe der Canaren, von Chier- 
chia aus der Nähe Gibraltars und dem westlichen Teile des äthio 
pischen Meeres. Die Kolonien dieser Präparate entsprechen laut 
den Protokollen alle der geschilderten Form. 
Über die Trennung vorliegender Art von Sphaerozoum ver- 
ticillatum habe ich schon p. 10 näheres gebracht. Prof. Brandt 
hat sie schon 1885 in seiner Monographie sehr genau abgebildet, 
ohne aber näher darauf einzugehen [(9) p. 248. Anm.]. 
Schwierigkeiten bereitete mir Anfangs die Trennung von 
Sphaerozoum haeckeli, Brandt und dieser Form. Auf Grund ein 
zelner Nadeln wäre es kaum möglich gewesen, ein scharfe Grenze 
zwischen beiden zu ziehen, obgleich typisch ausgebildete Nadeln 
der einen Art sehr von denen der anderen abweichen. Bei einigen 
Kolonien von Sphaeroz. brandti finden sich aber doch vereinzelt 
größere Nadeln, wobei die übrigen etwas kleiner sind als gewöhn 
lich, während umgekehrt die bei Sphaeroz. haeckeli vorherrschen 
den, meist sehr feinen Nadeln größer und stärker auftretend, sich 
dem Aussehen ersterer Art nähern können. In solchen zweifel 
haften Fällen war für mich die Lagerung der Nadeln — bei Sph. 
brandti die beschriebene, typische — bei Sph. haeckeli die Nadeln 
in der ganzen Kolonie verstreut, — und die, bei Sphaer. brandti 
nie wurstförmige Gestalt der ganzen Kolonie maßgebend. Durch 
die Weichkörperverhältnisse konnte ich nichts entscheiden, da mir 
verschiedene Stadien Vorlagen. 
Andere Arten, die mit Sphaer. brandti verwechselt werden 
könnten, habe ich nicht gefunden, überhaupt keine Species, die 
mit dieser in nähere Beziehung gebracht werden konnte. Ähnlich 
keit im Bau zeigt die von Haeckel abgebildete Nadel von Sphaer. 
armatum Hkl. (10. Taf. IV. Fig. 1) Ich habe diese Art nicht gefunden,
	        
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