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in Haeckels neue Arten erwies sich als undurchführbar. Die an
gegebenen Merkmale sind zu unsicher, Abbildungen aber nur für
eine Spezies vorhanden. Die Stärke und die Schenkelzahl der
strahligen Nadeln variierte außerordentlich *) und es ist mir nicht
gelungen, neue, über die Vorschläge von Brandt hinausgehende
Merkmale und Gesichtspunkte zu finden, die zur Abgrenzung von
neuen und besseren als den bisher beschriebenen Arten berechtigen
könnten.
2. Genus Sphaerozoum.
Haekel teilt diese Gattung in drei Unter-Gattungen ein:
l..Sphaerozonactis mit nur strahligen Nadeln,
2. Sphaerozonoceras mit Doppelnadeln, am Mittelbalken
jederseits eine konstante Zahl von Schenkeln,
3. Sphaerozonura mit Doppelnadeln, Schenkelzahl in der
selben Kolonie variabel.
Diese Einteilung ist meiner Ansicht nach ganz unhaltbar.
Durch die erste Untergattung werden Formen in den wohl ab
geschlossenen Kreis der Sphaerozoen mit Doppelnadeln gezwängt,
die, wenn sie überhaupt existieren, eher zu Raphidozoum zu
stellen sind, oder aber vielleicht als polyzoe Thalassocanthien
selbständig gemacht werden müßten. Jedenfalls stehen sie aber
in keinem näheren Zusammenhänge mit den beiden nächsten
Untergattungen. Es verblieben somit noch die beiden Unter
gattungen Sphaeroconoceras und Sphaeroeonura. Die Gattung so
zu trennen, erscheint auch nicht durchführbar und gar nicht
ihrer natürlichen Verwandtschaft entsprechend. Ohne daß man
überhaupt Kolonien anzusehen braucht, ergibt sich dies aus den
von Haeckel selbst gestellten Diagnosen. Die erste Spezies, die
Haeckel zu Sphaerozonoceras — Schenkelzahl innerhalb einer Spezies
konstant — stellt, ist Sphaer. furcatum, Haeckel. Ihre Diagnose
lautet: »Spickein alle oder fast (!) alle zweischenklig . . .«
Es gibt, wj£ auch dieses Beispiel zeigt, überhaupt keine Ko
lonien, in denen die Schenkelzahl bis auf die letzte Nadel konstant
ist. Bei vielen Arten haben die meisten Nadeln die gleiche Zahl
von Schenkeln, bloß einige weichen ab; bei anderen Arten ist die
Zahl der Nadeln, die eine wechselnde Zahl von Schenkeln haben,
') Siehe die Abb. (13.) Tat. 9. Fig. 4, 5, 6, 7.