Full text: Der Vokalismus des Jydske Lov

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In Anlehnung an id hat iä sich erhalten in iatæ ’zustimmen' 
aisl. idtta jüt. iattæ 1 ). 
§ 46a. Urn. ai, æi (— aisl. ei) ist im Ostn. mit Ausnahme des 
Altgutn., wo urn. ai > æi > ai wird 2 ), nicht erhalten, sondern 
nach Ausweis der Runeninschriften 3 ) ist der Übergang in é ohne 
Zweifel vollständig in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts 
durchgeführt 4 ): delce 'streiten’ aisl.deila, breth ’breit’ aisl. breiär, 
en, et ’ein’ aisl. einn, eitt. 
Anm. 1. Das aus urn. ei entstandene e wird im Jüt. zu 
ie 5 ), welcher Vorgang im J. L. nur vereinzelt bezeichnet 
wird; im cod. Arn. Magn. I 24 iene 'allein’ aisl. eine, 
cods ADEFHGO I 22 iene, für weitere Belege vgl. 
Flensb. Stadtr. §§ 1, 4, 33, 40 ien, ient, §§ 16, 21, 30 
ieih 'Eid', § 21 mien neben men 'Mein-' aisl. mein. 
Anm. 2. In aghæ 3 pi. prs. ind. 'sie haben’ statt laut 
gesetzlichem *eghce aisl. eigu ist der Vokal a nach 
Analogie der 3 sg. prs. ind. a aisl. ä durchgedrungen; 
II 6, 12, lo ughæ ist Neubildung nach Analogie solcher 
Verba wie mughce°). 
Vor folgender Konsonantenverbindung ist e zu e gekürzt 
worden 7 ): jüt. hemmæ ’zu Hause’ aisl. heima seel. schon, heem, 
heemce, heemam aisl. heim, heima, heiman, hcemlæ 'als Eigentum 
übertragen’ aisl. heimila 8 ). 
Im Ostn. wird das aus altem ai, æi entstandene é zu i, so 
bald es vor mehrfacher Konsonanz gekürzt werden soll 9 ), wiewohl 
durch den Einfluss verwandter Formen mit einfachem Konsonanten 
O Lidén: Ark. 3,238ff.: vgl. Kok: I S. 317: Hagerup 2 : S. 43; Lyngby: 
Sønderj. sprogl. S. 84.’ 
2 ) Noreen: Gesch. 2 § 155a, Altschw. Gr. § 124,1. 
3 ) Wimmer: Die Runenschrift S. 319 u. 329. 
4 ) Noreen: Gesch. 2 § 155b, Altschw. Gr. § 124,2. 
6) Noreen: Gesch. 2 § 22,4, § 144 IIc; Thorsen: Nøriej. lydl. S. 49f., 
S. 97; Kok: I § 88, Varming: § 85: Hagerup 2 : § 10. 
°) Vgl. § 28 Anm. 4. 
7 ) Vgl. § 22. 
R ) Über sei. schon, hemblæ vgl. § 25a: hamblæ. 
») Vgl. § 22.
	        
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