Full text: Der Vokalismus des Jydske Lov

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Verbindungen 1 ) hat io sieh erhalten: hiorth ’Herde’ aisl. hiord, 
iorth ’Erde’ aisl. iord, skiolcl 'Schild’ aisl. skioldr. 
§ 45a. Altdän. iä ist aus ia in offener Silbe entstanden 2 ) und hat 
sich wie ia zu iæ weiter entwickelt. 
b. Erhalten hat ia sich in der Bejahungspartikel id 'ja' 
aisl. id. Gegenüber der Hypothese Lidéns 3 ), der annimmt, dass 
das anlautende j sich in der Partikel ia auf Grund seines iterativen 
und enklitischen Auftretens erhalten habe, möchte ich folgende 
Deutung vorschlagen. Im Altn. wird öfters æ oder die Neben 
form é 4 ) vor Partikeln gesetzt „til at forstærke Udtrykket saaledes 
at derved betegnes at Forholdet er saa nøje overensstemmende 
med dets Betegnelse som muligt 5 )“: æ sem, æ hverso. Ebenso 
lindet sich im Altdän. z. B. J. L. e, ee sehr oft zur Verstärkung 
eines Begriffs gesetzt: e mæthen > ndän. imedens 6 ), e nærmær, 
e fram, e halfæ, e efter usw., in Vald. S. L: e then, e samcen etc., 
in Adjektiven wie neudän. ædru, eiegod < cegöclr 1 ). In enklitischer 
Stellung findet sich e in Fällen wie hvarre < *hvar -f- ei H ). 
Ebenso ist gemeinnord, ia < *é -(- d 'sicher, gewiss' entstanden. 
*ed mit Bewahrung des Haupttons auf der Partikel ä ergiebt 
gemeinnord, ia, indem der erste Vokal in konsonantisches i über 
geht, wenn der zweite Vokal starktonig ist. 10 ) 
Anm. Den Zusammenhang mit iah 'und' auf dem Lanzen 
schaft zu Kragehul und dem Järsbergstein 11 ) lehne ich 
mit Lidén 12 ) ab. 
!) Vgl. § 21,2. 
2 ) Vgl. § 21,1, § 43: iiælæ. 
3 ) Ark. 3, 235 ff. 
4 ) Über æ, é vgl Kock: Ark. 17,368, anders Noreen: Altisl. Gr. 3 § 93,3 
§ 144,6, von Friesen: Till den nordiska språkhist. S. 17ff, 29. 
5 ) Fritzney: Ordbog III 1067f. 
3 ) Kock: Ark. 7, 177f. 
7 ) Falk-Torp: I 133. 
8 ) Kock: Ark. 11,136f. 
9 ) Zur Dehnung des a > ä vgl. Noreen: Altisl. Gr. 3 § 117. 
10 ) Noreen: Altisl. Gr. 3 § 127ba. 
n ) Noreen: Altisl. Gr. 3 § 224,2. 
12 ) Lidén: Ark. 3,236.
	        
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