Full text: Der Vokalismus des Jydske Lov

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vorkam 1 ): z. B. hin helga vika, trinitatis vika, efsta vika, in denen 
der Hauptton auf dem ersten Glied ruhte. Auch in Verbindung 
mit Zahlwörtern lag der Hauptton auf dem Zahlwort. 2 ) Im 
Nordischen galt ebenso wie in den meisten westgermanischen 
Sprachen das Gesetz, dass die Kardinalzahlen stets stärker betont 
waren, als das nachfolgende Nomen, z. B. Otfrid: dhto dagon, 
xwelif thegana 6 ), Jrrymskvida, 7,2: atta rgstmn fyr iorp nepan, 
26,3: dt vætr Freyia atta ngtturn, 28,3 svafvcetr Freyia dtta nottam. 
Beowulf: 2733 fiftig winira næsse fotc-cyning, ferner 2209, 2428, 
2278 usw„ wo die Alliteration regelmässig auf dem Zahlwort liegt. 
„In den nordischen Sprachen scheint es nun Begel gewesen zu sein, 
dass va, ve, vi am Anfang eines Wortes in u, o übergingen, wenn 
das Wort als zweites Glied einer Zusammensetzung oder formel 
haften Verbindung relativ unbetont war 4 ), 
d. Hrn. i ist in offener Silbe und vor den dehnenden Konsonanten 
verbindungen ld, rd gedehnt worden 5 ): friith Triede’ aisl. fridr 
in Anlehnung an Formen wie aisl. n. pl. fritier gen. sg. friäar, 
tvitæ 'wissen’ aisl. vita, hirthæ ’Hirte’ aisl. hiräir, wild g. c. 'Gunst’ 
aisl. vild f., miket n. 'viel' aisl. mikit. 
Anm. 3. II 68 witæ 'gehen, reisen, sich aufmachen’ vgl. 
aisl. vita 6 ). — tvild ’wild’ ist aus mnd. tvilde entlehnt 7 ), 
nicht = aisl. villr seel. will, willær Er. S. L. II 68 8 ). 
— friith erscheint als ntr. II 13, 14, 16 usw. sowie als 
g. c. III 22, 23 aisl. fridr m. — Neben mykæt findet 
sich im cod. Arn. Magn. I 20 zweimal die dem Neudän. ent 
sprechende Form meket 9 ). 
!) Fritzner: Ordbog III 941. 
2 ) Kluge: Vorgesch. der altgerm. Dialekte § 99. Im Alts, wird das 
Zahlwort auch proklitisch gebraucht, Rieger: Zs. f. d. Phil. 7,20; Wenck: 
Beitr. 31,95. 
3 ) Piper: Beitr. 8, 229. 
4 ) Lunds Universitäts årsskrift 1888/89 Bd. 25 Abt. 3 S. 83; enders 
erklärt Noreen: Ältisl. Gr. 3 § 398 uka, 
5) Vgl. § 21,1 und 2. 
6 ) Fritzner: Ordbog III 969 sub vita 1. 
0 Schiller-Lübben: V 713. 
8 ) Wie Lund: S. 164 annimmt. 
9 ) Vgl. Boberg- Ark. 12, 327 Anm,, über die Qualität des i auch 
Wimmer: Oldnorsk læsebog 4 XVIIT.
	        
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