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budana. 1 ) Doppelformen finden sich z. B. konæ, kunæ
'Ehefrau’ aisl. kona, obl. kunu.
Anm. 1. Das Jüt. hat eine Vorliebe für u statt o vor Nasalen,
vgl. sun, kunung, kumæ, bundæ II 100 (sonst bondæ)
jüt. bundæ?)
Anm. 2. In proklitischer Stellung ist kunung zu kunugh
geworden: Fort, kunugh Erik sonst kunungh vgl. Gamle
jydske tingsv. konge 16,2; 95,32; 96,2; 111,14 neben
koning 16,2; 95,17.
2. Durch i-Umlaut ist e zu i geworden. 3 )
In der Geschichte des i-Umlauts sind zwei verschiedene
Perioden zu unterscheiden:
a) Eine Periode, wo nur ein nach langer Stammsilbe
synkopiertes i den Umlaut bewirkte: hirthæ 'weiden'
aisl. hinla, wirthæ 'schätzen' aisl. virda zu wærth
'Wert' aisl. verd; ebenso erklären sich Fälle wie
skiælnæth 'Trennung' zu skiliæ aisl. skilia.
b) Eine Periode, wo Umlaut nur durch ein erhaltenes i,
j bewirkt wurde: wiliæ 'wollen' zu wel aisl. vilia,
skiliæ 'scheiden, trennen’ aisl. skilia •< *skeljan, aisl.
midil: medal 4 ) vgl. altdän. melle 'mitten' zu aisl-
millom.
c) Zwischen beiden Perioden liegt eine Zeit, wo i nach
kurzer Stammsilbe synkopiert wurde, ohne Umlaut zu
wirken: aisl. hlépa < *hlewido. 6 )
Dieser Umlaut eines germ. e ist vollkommen analog dem
i-Umlaut der gutturalen Vokale.
b. Sonstiges.
e wird zu i unmittelbar vor Nasal -f- Konsonant: nom. sg.
quinnæ 'Frau' nach Analogie des gen. pi. kvinnæ Neubildung zu
*) Im Schon, herrscht durchaus u in der Wurzelsilbe vor, während seel.
zwischen o und u schwankt: Noreen: Gesell. 2 § 22,3.
2 ) Thorsen: Nørrcj. lydl. S. 64, Hagcrup 2 S. 9, Kok. I, 275.
8 ) Noreen: Urgerm. Lautl. S. 14f, Altisl. Gr. 3 § 155, Altschw. Gr.
§ 164, dazu Kock: Beitr. 27, 166ff.
4 ) Vgl. Noreen: Altisl. Gr. 3 § 167,1.
5 ) Nach Kock: Beitr. 27,166ff.