Full text: Der Vokalismus des Jydske Lov

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mittelbar nach kurzem Vokal, in welcher Stellung w überall 
zu u wurde, ist u synkopiert worden, ohne Umlaut zu 
wirken. Der kurze Vokal ist erst später infolge des 
Schwunds von w gedehnt worden 1 ): sirä ’Stroh’ ahd. strao 
gen. strawes, tre 'Baum' got. Iriu, gen. triwis, germ. *trewa. 
2. Eine Periode, wo Umlaut nur von einem erhaltenen w 
bewirkt wurde, das erst in der späteren Sprache schwand. 
Dieser Umlaut ist aber im Ostn. nur in Verbindung mit 
gewissen Konsonanten eingetreten „kombinierter w- 
Umlaut“, 1 2 ) indem a und i zu 9 resp. y werden, wenn 
unmittelbar darauf die Verbindung ggw folgt: dat. hQgg(w)c 
<' *haggwe, hgggce ob. <C *haggiva, ndän. trygg 'sicher’ 
nach acc. iryggivan got. iriggwana. 3 ) 
§14. Der lautgesetzlich entstandene Wechsel von umgelauteten 
und unumgelauteten Formen innerhalb eines Paradigmas ist durch 
Ausgleichung beseitigt. 
1. Es finden sich nur umgelautete Formen: hog 'Schlag’ aisl. 
hggg, görce 'machen' ahd. garwen < *garwjav, lyngh 
'Heidekraut'. 
2. Es finden sich nur unumgelautete Formen: *thrang 'Not, 
Bedrängnis’ aisl prang < germ. *prangwö. 
§ 15. II. Brechung. 4 * ) 
Brechung tritt nur bei dem aus urn. Zeit stammenden e 
ein, wenn in der nächsten Silbe urspr. ein a oder u folgte. 6 ) Die 
beiden Fälle sind also: 
1. a-Brechung: e wird zunächst zu dem fallenden Diphthong 
*ea, dann zu dem steigenden Diphthong ia: gjaldca 'ver 
gelten' urn. *gelda, iafn 'eben' vgl. ahd. eban, as. eban, 
biærghæ 'bergen' urn. *berga, hjalm 'Helm, Schutz’ < 
*helma. 
1) Noreen: Altisl. Gr. 3 § 77,2. § 117 f. 
2) Kock: Ark. 10, 292. 
3 ) Noreen: Altschw. Gr. § 70,2 nimmt für das Altschw. ferner „kom 
binierten Umlaut“ an vor kkw, ngw, nkw, dagegen Kock; Ark. 15, 218. 
4 ) Über den Begriff „Brechung“ vgl. Noreen Altisl. Gr. 3 § 84. 
s ) Noreen: Altisl. Gr. 3 § 145 b ff, Pauls Gr. 2 S. 562 ff.
	        
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