Full text: Der Vokalismus des Jydske Lov

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9. wa > wæ: dat. sgl. ivcelle (vvælde) 1 ) 'Feld, Koppel’ = aisl. 
velle (dat. von vgllr gen. vallar). 
10. wå > wæ: quemlic ’passend’, vgl. ahd. biquåmi. 
§ 2. Der i-Umlaut lindet nur statt in starktoniger — also auch 
in stark nebentoniger — Silbe 2 ): Fort, ulend* 'ausländisch’ zu land, 
(A E utlands, D utenlandx, P utlatiske in Anlehnung an land), 
sexæring ’Schiff zu 6 Rudern’ zu år ’Ruder’. 
§ 3. Der i-TJmlaut wird bewirkt durch ein zur Zeit des Umlauts 
nebentoniges oder schwachtoniges i. Er scheint lautgesetzlich 
einzutreten in Fällen wie synær pl. zu simr ’Sohn’, lyhæl 'Schlüssel' 
aisl. lykell urn. *lukiln, thymmel-finger ’Daumen’ < *pumil- aisl. 
pumal- 3 )fingr, sexcering ’Schiff zu 6 Rudern’ aisl. sexceringr, 
penning 'Pfennig’ aisl. penningr afries. panning penning, 4 ) Das 
Fehlen des Umlauts erklärt sich oft dadurch, dass abgeleitete 
Wörter der Analogie der Stammworte folgten oder ev. den Hauptton 
auf der Ableitungssilbe tragen konnten 5 ): sanncend 'Wahrheit’ 
aisl. sannindi in Anlehnung an sannr, arwing ’Erbe’ aisl. erfingi 
in Anlehnung an arf ’das Erbe", ulhollic 'unerträglich' aisl. 
upolligr nach iholæ 'ertragen’ aisl. pola. 
§ 4. In der Geschichte des i-Umlauts haben wir verschiedene 
Perioden zu unterscheiden. 6 ) 
1. Eine Periode, wo Umlaut nur durch ein auf lange Silbe 
folgendes, in der späteren Sprache (d.h. schon vorliterarisch) 
synkopiertes i bewirkt wird: gæst ’Gast’ aisl. gestr < 
gastin (vgl. Hlewagastin auf dem goldenen Horn von 
Gallehus), byrth 'Geburt’ aisl. burpr < 'burfnit got. 
ga-baurps, förthce 'führte’ aisl. forpa got. *förida vgl. as. 
fbrjan, styld 'Diebstahl’ aisl. stuldr < *stuldiit. 
*) Vgl. § 28 a Anm. 1. 
2 ) Noreen: Altisl. Gr. 3 § 61, Altschw. Gr. § 60; Kock: Boitr. 18, 417ff. 
3 ) Über pumal: 'pumil vgl. Noreen: Altisl. Gr. 3 § 167. 
4 ) Falk-Torp: II 54; Kluge: Etym. Wort. 0 S. 295. 
5 ) Kock- Ark. 4, 165f., 5, 67f. Anm., Beitr. 18, 459f.; Noreen: Alt 
schw. Gr. § 57IB2, Altisl. Gr. 3 § 51,2b, anders Wadstein: Svenska landsin. 
13,5 S. 26, Beitr. 17, 423. 
9 ) Kock: Ark. 4, 146ff., 12, 249ff., Beitr. 18, 417ff.; Noreen: Altisl. 
Gr. 3 § 63, Altschw. Gr. § 62, Gosch, der nord. Sprachen 2 (in Pauls Grund 
riss) I S. 562ff.; anders Waldstein: Beitr. 17, 412ff.
	        
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