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Es war also offenbar wieder nur eine Art von Trägern vor
handen.
Im übrigen zeigten aber die Versuche mit Gold- und Zink
amalgamen einen wesentlichen Unterschied: Bei wirksamer Gold
amalgamlösung blieben die Ausschläge positiv trotz der starken
Lösungen. Die Goldamalgame zeigten ausserdem an und für
sich schon einen starken Unterschied gegenüber den Zinkamal
gamen; letztere bildeten, selbst schon die verdünntesten, eine
starke Oxydschicht aus'), während selbst auf der 0,028 %-igen
Goldamalgamlösung kaum eine Haut wahrzunehmen war.
Beim Zusammenfassen dieser Resultate stösst man in den
Folgerungen auf einige Schwierigkeiten infolge der grossen Ver
änderlichkeit der Wirkung mit der Zeit und Zahl der Versuche.
Nach den mit Amalgamen erzielten Ergebnissen ist es wahr
scheinlich, dass die Inkonstanz jener Ausschläge auf nach und
nach hinzukommende Verunreinigungen zurückgeführt werden
könnte, die schon in den kleinsten Mengen sich deutlich be
merkbar machen. Entweder liegt nun der Grund in dem Vor
handensein von Amalgamen oder in der Oxydbildung. Gehen
wir zunächst auf die Oxydbildung näher ein:
Ursprünglich gab das reine Quecksilber eine starke positive
Wirkung. Durch Berührung mit andern Körpern haben sich
solche, besonders wohl Na, darin gelöst, d. h. es bildete sich
Na-Amalgam. Mit Vorhandensein von Amalgamen ist aber starke
Oxydbildung zu beobachten. Die Oxydschichten bilden sich aber
nur auf der Oberfläche aus, verdecken also sofort die reine
Quecksilberoberfläche und verändern, wie die Versuche mit Zink
amalgam besonders zeigen, die Wirkung. Die Oxydschichten,
die sich, wie die Versuche zeigen, demnach ausserordentlich
schnell ausbilden, haben also entweder gar keine Wirkung und
verdecken so die Oberflächenwirkung, oder haben entgegen
gesetzte Wirkung; in diesem Falle neutralisieren sie sogar die