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neg. elektrisch; es trat also in erster Linie eine vorzeitige Ent
ladung der positiven Träger ein, während bei Herrn Lenards
Versuch eine derartige Entladung nicht stattfinden konnte').
Weitere Versuche mit dem Netzkondensator bestätigten bei
spez. Anwendung der 6,5 °/o-igen Lösung, dass ausser den posi
tiven Trägern tatsächlich auch noch negative vorhanden waren * 2 ).
Da aber bei fast all diesen Versuchen die Wirkungen nur
recht klein ausfielen, wurde von jetzt ab eine stärker wirkende
Säugpumpe angewandt, die 2000 cm 3 Luft in 56 sec. beförderte
und ausserdem den Vorteil hatte, dass ihre konstante Wirkung
nie versagte. Die Ausschläge wuchsen dadurch bei Anwendung von
Destill. Wasser von — 24,6 auf — 170 Sklt. p. 1 min.
2,0%iger NaCl.-Lös. „ + 5,0 „ + 7,45 „ p. 1 „
6,5°/niger „ „ + 5,93 „ + 8,8 „ p. 1 „.
üm ferner die in dem Netzkondensator vorhandenen
störenden Kraftlinien, die leicht zu falschen Resultaten hätten
führen können, zu eliminieren, wurde ein neuer Netzkondensator
konstruiert (s. Fig. b). Der Hauptunterschied gegen den bisher
benutzten besteht darin, dass 1. die weite Röhre von der engern
durch Siegellack isoliert ist, 2. dass das Ganze in einen Blech-
cylinder eingeschlossen ist. Dadurch, dass nun grosse Röhre,
grosses Netz und Blechcylinder auf gleiches Potential geladen
werden, können im Raume A keine störenden Kraftlinien vor
handen sein. Ebenso, wenn das kleine Netz und die kleinere
Röhre auf gleiches Potential (stets Null) gebracht werden, ist
auch der Raum B frei von störenden Kraftlinien. Die Luft
geschwindigkeit reduziert auf die kleine Röhre betrug 3,0 cm/sec.
c. Trennung der positiven und negativen Träger.
Der Plan für die folgenden Untersuchungen war nun, mit
Hülfe dieses Netzkondensators die bei Anwendung von Koch
salzlösungen entstehenden Träger zu trennen, und zwar dadurch,
dass die eine Art der Träger durch das Kraftfeld vernichtet
’) Lenard I. c. p. 628.
2 ) Kahler Dissert. p. 23. 1903,