Full text: Über 118 mit Murphyknopf behandelte Fälle von Operationen an Magen und Darm aus den Jahren 1899 - 1906

Seit 1892, als Murphy zum ersten Male mit seiner 
Erfindung an die Öffentlichkeit trat, hat sich eine Menge 
mehr oder weniger umfangreicher statistischer Litteratur über 
Murphyfälle angehäuft und von den einzelnen Autoren sind 
die verschiedensten Urteile über die Verwendbarkeit des 
Murphyknopfes abgegeben worden. Für die Beurteilung 
derselben sind als maßgebend angeführt die Art und der 
Ort der Operation, der Zustand des Operierten, die Dauer 
des Eingriffes, seine Sicherheit bezüglich der Haltbarkeit 
und Funktionsfähigkeit der künstlich hergestellten Darm 
verbindung und die Bedeutung des Knopfes als Fremd 
körper im Darmkanal. 
Alle diese Momente im einzelnen zu beurteilen liegt 
nicht im Rahmen dieser Veröffentlichung; sie soll lediglich 
einen Überblick über die in der hiesigen Klinik gemachten 
Erfahrungen und, da wohl feststeht, daß die Frage nur an 
der Hand eines zahlreichen statistischen Materials entschieden 
werden kann, einen Beitrag dazu geben. 
Es handelt sich um 118 Fälle, die sich aus den Jour 
nalen der Zeit vom 1. April 1899 bis zum gleichen Datum 
dieses Jahres zusammenstellen ließen. Die Gesamtmortalität 
für diese Fälle beträgt mit 31 Todesfällen 26,27 %. Es ist 
dies eine Zahl, die nach der mir zur Verfügung stehenden 
Litteratur als günstig bezeichnet werden muß. So berechnet 
Wiener (Centralblatt für Chirurgie 1895) für die Gastro 
enterostomie 19%. Murphy 1. c. für die Gastroenterostomie 
und Cholecystenterostomie zusammen 17,7%, Luria für 
Knopfoperationen überhaupt (C. f, Ch- 1897) 26,57%, Mar*
	        
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