Eine prägnante, dem Wesen der Fettgeschwülste an
gepaßte Einteilung geben weder die alten noch die neueren
Lehrbücher, obschon man denken könnte, daß die Ent
scheidung über die Ätiologie der Lipome wesentlich dadurch
erleichtert würde. Wie gesagt, besitzen wir aber eine solche
Einteilung nicht, ja es ist nicht einmal ersichtlich, nach
welchen Gesichtspunkten eine solche bewerkstelligt werden
sollte. Virchow r deutet diese Schwierigkeit dadurch an,
daß er in seiner Abhandlung über Lipome mehrere Ein
teilungen nach verschiedenen Prinzipien nebeneinander be
stehen läßt. Er sagt, daß man nach den gegenseitigen Ver
hältnissen der die Geschwulst konstruierenden Gewebe ein
Lipoma molle, fibrosum, teleangiectodes, ossificum etc., unter
scheiden müsse. Nach den verschiedenen Arten des Wachs
tums unterscheidet er dann ein einfach tuberöses, ein poly
pöses und ein kapsuläres Lipom. Nach den topographischen
Verhältnissen trennt er subkutane, subfasziale, intraorbitale,
subseröse, submucöse, subsynoviale etc. Formen. Nach dem
Muttergewebe unterscheidet er hyper- und heteroplastische
und zum Schlüsse fügt er als selbständige Gruppe noch die
multiplen Lipome an. Daß er alle diese Einteilungen neben
einander bestehen ließ, zeigt offenbar, daß er sich selbst für
keine entscheiden konnte. Nun sind dies aber Unter
scheidungen, welche nur die äußere Gestalt und die grob
physikalischen Beschaffenheiten dieser Geschwulstart betreffen
und somit nur eine untergeordnete Bedeutung für sich in
Anspruch nehmen können. Ein Fortschritt wurde in dieser
Hinsicht dadurch erreicht, daß zuerst P1 e 11 n e r (Dissertation