Full text: Beitrag zur Kenntnis der tiefgelegenen Lipome des Halses

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Cescbwulst nicht. Die Mutter sucht lediglich die Klinik auf, 
weil sie das stetige Größerwerden des Tumors ängstigt. Das 
Kind soll ganz besonders geweckt sein. 
Status: Kräftig gebauter Junge mit auffallend großem 
Kopf (Hydrocephalus). Sonstige Anomalien fehlen. An der 
rechten Halsseite findet sich eine die Haut deutlich vorwölbende 
Geschwulst, die nach hinten bis zur geraden Nackenmusku 
latur, nach oben bis zum Proc. mastoid., vorne bis zum 
Zungenbein und unten bis etwa zeigefingerbreit über der 
Clavicula reicht. Der Tumor ist großenteils vom M. Sterno- 
cleidom. bedeckt, ist weich, fluktuierend und verschieblich. 
Die Haut über ihm ist normal und läßt sich abheben. 
Anscheinend besteht Lappung der Geschwulst. In der Tiefe 
nach dem Zungenbein hin fühlt man derbere Partien. Die 
Lage der Gefäße ist nicht sicher zu bestimmen. Beim 
Palpieren hat man das Gefühl, als ließe sich Flüssigkeit 
aus dem einen Teil des Tumors in den anderen drücken. 
Drüsenschwellungen am Halse fehlen. 
15. III. 1906 Operation. Chloroformaetlier-Narkose. 
Längsschnitt am hinteren Rand des M. Sternokleidom. 
Nach Durchtrennung dünner Muskellagen und der Faszie zeigt 
sich ein ziemlich großes mehrknolliges Lipom, das sich 
überall leicht ausschälen läßt Nach innen ist es fixiert. 
Hier besteht innige Verwachsung mit einem wallnußgroßen 
Paket Drüsen, das der Vena. jug. int. fest anhaftet. Lösung 
desselben von der Vene mit der Scheere. Die unteren 
Abschnitte des Lipoms liegen der sehr dicken Vene lose 
auf. Jodoform, Naht. 
Anatomischer Befund: Die Geschwulst ist von 
einer ziemlich derben Kapsel umgeben, wiegt 60 gr und 
besteht aus zwei verschiedenen Teilen. Der kleinere etwa 
wallnußgroße Teil besteht aus geschwollenen Drüsen, der 
andere fast faustgroße Teil setzt sich zum größten Teil aus 
sehr weichem Fettgewebe zusammen, in dessen Kapsel aber 
schon makroskopisch noch Reste von Drüsengewebe zu 
sehen sind. Das Drüsenpaket hängt mit der Fettgeschwulst 
durch einen bindegewebigen Stiel zusammen. Mikroskopisch 
hat man bei den Drüsenschnitten das Bild der einfachen
	        
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