Full text: Ein Beitrag zur operativen Behandlung der Larynxstenosen und -Defekte (v. Mangoldtsche Plastik)

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halbiert, so daß die eine Hälfte in ihrer Kontinuität mit 
dem Kehlkopf verblieb, während die andere als eine zu 
sammenhängende feste Scheibe dem angegebenen Haut 
weichteillappen anhing. Hach Mobilisierung des Lappens 
wurde er jetzt dem Defekt gegenüber gebracht, und auf 
die Wundfläche der Knorpelplatte mit Catgut die Wund 
fläche des Hautläppchens festgenäht, das zum Ersatz der 
fehlenden Schleimhautpartie schon vorhin von der rechten 
Wand des Eistelganges gebildet war. Der so der knorpe 
ligen Trachealwand möglichst in seinen Bestandteilen nach 
gebildete Lappen wurde nun definitiv über den Defekt 
herübergelegt und auf der linken sowie oberen und unteren 
Seite der Fistel, innen an der Trachealwunde mit Catgut, 
außen an der Haut mit Seide fixiert. So war also zugleich 
auch der Hautersatz über dem Defekt vollzogen. 
Die Einheilung und der Verschluß waren voll 
kommen, und eine Störung in der Atmung trat nicht 
wieder auf. 
Diese zuletzt geschilderte, von König empfohlene 
Methode, die bei Erwachsenen gut auszuführen ist, stösst 
aber doch bei kleinen Kindern wegen der Zartheit und 
geringen Dicke des Schildknorpels auf größere Schwierig 
keiten. Aus diesem Grunde scheute sich auch v. Mangoldt, 
wie er selbst gesteht, bei einem vierjährigen Mädchen diese 
Operation vorzunehmen. 
Um aber doch zum Ziele zu gelangen, entnahm 
v. Mangoldt am 5. Oktober 1897 behufs späterer Über 
tragung in den strikturierten Kehlkopf vom 8. rechten 
Rippenknorpel eine 3 cm lange und 1,5 cm breite noch 
mit Perichojjdrium bedeckte Knorpelscheibe und implantierte 
sie direkt unter die Kinnhalshaut zwischen Haut und Unter 
hautfettgewebe in sagittaler Richtung. Dasselbe heilte 
reaktionslos ein ohne Beschwerden zu machen, und durch 
Betastung konnte man sich in der Folge des öfteren von 
seiner Gegenwart überzeugen. 
Den zweiten Teil der Operation, nämlich die Im-
	        
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