Full text: Die Geldwerttheorien der Anhänger und der Gegner des Currencyprinzips

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3. Kapitel. 
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aufnahme der Einlösungen innerhalb zweier Jahre. 1 ) Der Vorschlag 
wurde vom Parlament nicht gebilligt. Erst 1816 fand für Noten auf 
kleine Beträge die Wiedereinführung der Einlösungspflicht statt. Sie 
sollte mit Beginn des folgenden Jahres allgemein eintreten. Doch ver 
zögerte sich diese Maßregel infolge einer Krisis bis zum Jahre 1819, 
bis zur Annahme der ersten Peel’s Akte. 2 ) 
Auf Ricakdo’s erste Schrift entgegnete Bosanquet, dem Ricardo 
wiederum 1811 antwortete. In diesen Schriften des berühmten Theoretikers 
wird die Ansicht verfochten, daß der Wert des Papiergeldes auf der 
emittierten Quantität beruhe. Damit schien das den Tatsachen Ent 
sprechende getroffen zu sein. Die öffentliche Meinung nahm die gegebene 
Erklärung als zutreffend an. Sie war so sehr von der Güte der an- '• * 
geführten Gründe überzeugt, daß sie, als im Jahre 1819 die Wieder 
einlösung der Banknoten aufgenommen wurde, keinen Unterschied 
zwischen Banknoten und Papiergeld zu machen verstand und die ein 
mal angenommene theoretische Erkenntnis auf die neuen Zustände über 
trug. Außerdem schienen die Ereignisse des Jahres 1825 durch sie eine 
hinreichende Deutung zu finden. 3 ) Ad. Wagner hat ausführlich die 
Entstehungsgeschichte und den weiteren Verlauf jenes Vorganges ge 
schildert. Er weist darauf hin, wie auch die wissenschaftliche Welt 
zur Anwendung der Quantitätstheorie auf die wieder einlösbar ge 
wordenen Noten gelangt sei. 4 ) 
Den Geldwert, mithin die Höhe des allgemeinen Preisniveaus, be 
stimmt, gemäß jener Anschauung, die zirkulierende Geldmenge, die 
currency. In einem Zustande rein metallischer Währung würde das 
Gold sich derart über die einzelnen Länder verteilen, daß die in jedem 
Lande vorhandene Quantität dessen Handel und Wohlstand entsprechen 
würde. 5 ) Jede Edelmetallein- resp. -ausfuhr affiziert die zirkulierende 
Geldmenge und ihren Wert. Das beeinflußt naturgemäß wiederum den 
allgemeinen Stand der Warenpreise. 
Nun besteht die Zirkulation nicht allein aus Hartgeld, daneben 
findet sich eine Anzahl von emittierten Banknoten, die allein be 
rücksichtigt werden. Edelmetall und Noten bilden zusammen die Cur- 
rency. Die Noten vertreten lediglich Münzen, die bei Nichtemission von 
Surrogaten umlaufen würden. In dieser Beziehung gilt der Barschatz *1 
der Banken als zirkulierende Münze. Im Lande mit rein metallischer 4 
Währung affiziert der Metallexport und -import den Geldwert. Dasselbe 
ist gleichfalls im gemischten System möglich. Daneben kann hier der 
Geldwert auch Schwankungen unterworfen werden, durch eine Noten 
1) Keport p. 75. • 2) Walker, Money, London 1891. 8. 349. 
3) Philippovich, Grundriß L c. 1. p. 262. 
4) Ad. Wagner, Die Geld- und Kredittheorie der PEEL'schen Bankakte. Wien 
1862. p. 78/9. 5) Wagner 1. c. p. 86.
	        
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