Full text: Die Geldwerttheorien der Anhänger und der Gegner des Currencyprinzips

Die Lehren Ricardos und seiner Schüler. 
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falls eia bestimmtes „Arbeits“quantum. Die umlaafende Geldquantität 
müßte demgemäß, da die Circulationsschnelligkeit vernachlässigt wird, 
an Wert äquivalent sein der Summe der auf dem Markt befindlichen 
Waren. So ungefähr muß der Gedankengang gewesen sein. Dafür 
spricht u. a. Ricardo’s Hinweis darauf, daß die Menge Geldes, • die in 
einem Lande Verwendung finde, von seinem Wert abhänge 1 ), daß bei 
Sinken des Goldwerts die Quantität zunehmen müsse .und umgekehrt. 
Loria 1 2 ) kommt zu dem gleichen Resultat: mit Petty und Smith lasse 
Ricardo die Geldmenge durch die Summe der zirkulierenden Werte 
bestimmt werden. Trotzdem Ricardo den Bedarf anführt, vertritt er 
schließlich nur eine naive Quantitätstheorie. Jede Überdeckung der 
notwendigen Menge senkt nach ihm den Geldwert und treibt die Waren 
preise sofort und allgemein in die Höhe, jede Unterdeckung veranlaßt 
umgekehrt einen Preissturz. 
Der Handel wird lediglich solche Waren in ein anderes Land 
bringen, für die er sicher ist, dort mehr Gold zu erhalten, als beim Ab 
satz im Inlande. Gesetzt den Fall, Wein würde von Portugal nach 
England, Tuch von England nach Portugal exportiert. Aus irgend einem 
Grunde gelänge es England, Wein selbst (billig) zu produzieren. Es würde 
naturgemäß eine Kapital Verschiebung eintreten; davon sei hier abgesehen. 
Außerdem würde der Weinpreis in England sinken. Der Tuchpreis 
bliebe nach wie vor derselbe. In Portugal würden die Preise sich nicht 
ändern. Der Weinexport müßte auf hören, da er mit dem englischen 
nicht konkurrieren könnte. Portugal würde zunächst seinen Tuchstoff 
weiter von England beziehen. Aber im Austausch kann es jetzt nicht 
mehr Wein geben, sondern ist gezwungen, mit Geld zu bezahlen. Das 
dauert eine Zeitlang an, bis die Ansammlung von Geld in England und die 
Abnahme in Portugal so auf den „relativen“ Wert des Tuchs wirken 
würde, daß ein Export von England nicht mehr gewinnbringend sein 
würde. M. a. W. in England würde der Geldwert sinken, dadurch der 
Tuchpreis steigen; in Portugal umgekehrt der Geldwert steigen, damit 
der Tuchpreis fallen. 3 4 ) Das ist in einfachster Form die eine Seite der 
RiCAEDo’schen Handelsbilanz- und Nivellierungstheorie. 
1) Ricardo, ed. Waentig. p. 360 c. 1. 
2) Ein Umlaufsmittel kann niemals so reichlich vorhanden sein, daß etwas 
davon überflüssig erschiene, denn man wird seine Menge in demselben Maße ver 
mehren, als man seinen Wert verringert, wie inan durch eine Vermehrung seines 
Wertes seine Menge reduziert. Ricardo, ed. Waentig p. 360. 
3) Loria, il valore c. 1. p. 18. Anm. 1. 
4) Cloth would continue for some time to be exported from this country be- 
cause its price would continue to be higher in Portugal than here, but money instead 
of wine would be given in exchange for it, tili the accumulation of money here, 
and its diminution abroad, should so operate on the relative value of cloth in the 
two countries, that it would cease to be profitable to export it. II 78.
	        
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