Full text: Die Geldwerttheorien der Anhänger und der Gegner des Currencyprinzips

Der Kampf für und wider das Currencyprinzip. 
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vom quantitativ bestimmten Geldwert, richtete, ist in vielem berechtigt. 
Er und seine Schule bemühten sich zu beweisen, daß lediglich die 
Negation der bekämpften Thesen den Tatsachen entspräche. Aber, wie 
so oft, verfiel die neue Ansicht in dieselbe Einseitigkeit wie die der 
Gegner, nur nach der anderen Seite hin. Sie übersah den trotz aller 
unbrauchbaren Schalen vorhandenen guten Kern. 
Von anderen Mängeln der Currencytheorie abgesehen, die sich mit 
denjenigen einer naiven Quantitäts- und Nivellierungstheorie decken 1 ), 
war es ein Fehler, allein die Banknoten hineinzuziehen in den Begriff der 
Currency und nur sie auf die Preise einwirken zu lassen. Die anderen 
Kreditinstrumente dürfen dabei nicht übersehen werden. Allerdings geht 
es nicht an, die Noten mit den übrigen Hartgeldsurrogaten in Bedeutung 
und Einfluß einfach zu identifizieren. Das würde geschehen, wenn man 
erklärt, die Notenemission erfolge lediglich auf Bedarf und stehe gänz 
lich außerhalb einer willkürlichen Begelung seitens der Banken. Eine 
Zuvielausgabe sei unmöglich, da die nichtbenötigten Noten zur Bank 
zurückströmen. Oder, wie es Laxdmann 1 2 ) darstellt, eine Notenausgabe 
bedeute bei „rationeller“ Diskontopolitik keine Vermehrung der Zirku 
lationsmittel; sie bilde weiter nichts als die Ersetzung der zum Umlauf 
wenig geeigneten Wechsel durch umlaufsfähigere Noten. Jene Be 
hauptung enthält an sich nichts neues. Schon Steüart’s Lehre bewegte 
sich in ähnlichen Bahnen. Doch wie er geht auch Tooke zu weit. 
Der Currencytheorie muß zweierlei zugegeben werden. Einmal kommt die 
Banknote der Münze insofern sehr nahe, als sie wesentliche Züge des 
Währungsgeldes aufweist. 3 ) Das ist bei Check, Wechsel usw. viel 
weniger der Fall. Der Banknote ist demgemäß eine gewisse Sonder 
stellung vor allen übrigen Kreditinstrumenten nicht abzusprechen. 4 ) So 
dann: Eine Bank vermag zwar nicht direkt das Notenvolumen selb 
ständig zu erweitern, wohl aber indirekt, indem sie den Diskont herab- 
1) Z. B. man geht von einem rein metallischen Zustande aus, in dem jede 
Schwankung der Quantität die Warenpreise affiziert, ohne die dehnbare Zirkulations 
geschwindigkeit des Geldes zu berücksichtigen und ohne die nicht durch Geld er 
ledigten Tauschakte zu beachten. Ferner: in einem „gemischten System“ rechnet 
man den Barschatz ganz zu der Zirkulation, bedenkt jedoch nicht, daß der größte 
Teil eine Reserve darstellt für unvorhergesehene Fälle. Weiter: Jede internationale 
Edelmetallverschiebung ändert nach der Currencytheorie die zirkulierende Geldmenge, 
während doch schon Steuart darauf hinwies, daß das Gold, das aus den Banktre 
sors aus- und in sie hineinströme, die Zirkulation unberührt lasse. 
2) Landmann c. 1. p. 48. 3) A. Weber, Banknote c. 1. p. 66ff. 
4) Philippovich I, c. 1. p. 263. Der Currencytheorie ist zuzugeben, daß unter 
allen Formen der Kreditanspannung die Vermehrung der Banknote einer direkten 
Vermehrung des jeweils verfügbaren Geldkapitals am nächsten kommt, weil die 
Banknote vom Individualkredit der im Verkehr tretenden Wirtschaftssubjekte am 
meisten losgelöst ist und daher am leichtesten in alle Kanäle des Verkehrs ein- 
dringen kann.
	        
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