Full text: Das Aussterben alter Substantiva im Verlaufe der englischen Sprachgeschichte

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Vergleiche, die man früher benutzte, oft übermäßig drastisch, 
allzu zügellos und absonderlich erscheinen — denn rien ne s’use 
que la metaphore (Darmesteter, La vie des mots). Endlich wird 
auch der Verlust vieler rein poetischer Wörter hierher 
gehören, da sie, oft allzu abstrakt und gekünstelt, der Nachwelt 
unverständlich geworden waren. 
äpm „Atem“, frühme. epem, wird im i2 s verdrängt durch 
ae. braep „odour, smell“. Das idg. *bhr£to- hatte urspr. die Be 
deutung „exhalation from heat, steam, reek“, im engl, entwickelte 
sie sich durch „heated air expired from the lungs“ (often manifest 
to the sense of smell, as in „strong breath“) zu „the air in the 
lungs or mouth“. In dieser konkreten Fassung trat es an die 
Stelle von me. epem und ande, onde (schott. noch nach 1500 
aind) < an. andi. Vielleicht erschien es auch wegen des laut 
lichen Anklanges an breast „Brust“ ansprechender. Verschiedene 
Pflanzennamen erliegen mit der Zeit den volkstümlichen Bezeich 
nungen, die in Anlehnung an konkrete Anschauungen gebildet 
waren: belene „Bilsenkraut“ dem hen-bane seit 13 s , da es als 
giftig für Geflügel erkannt war, bulot „Wiesenschaumkraut“ dem 
cuckooflower, eine auch bei uns als „Kuckucksblume“ im 
Volksmunde bekannte Blume, die blüht, wenn der Kuckuck ruft. 
Für des abstrakte fröfor und hröpor „Trost“ (Trost von Gott) 
tritt das konkrete comfort < com und fortis ein, das ursprünglich 
gleichbedeutend mit aid („giving aid and comfort to the enemy“) 
war, dann auf den abstrakteren Begriff übertragen wurde, healsed 
als Bezeichnung für „Halstuch“, mit seltener Diminutivbildung, 
(Kluge a. a. O. § 60) wird durch headcloth, hnifol „Stirn“ durch 
forheafod > forehead ersetzt, innop eine Benennung für Eingeweide, 
allgemein für irgend einen Teil des innern Körpers (z. B. für 
womb, heart etc.) erscheint me. zu abstrakt und dunkel, so daß 
das afz. bouel < botellus „Wurst, Darm“ > ne. bowels und tripe 
{rQvnfj) leicht Verbreitung fanden. Seltene Suffixformen scheinen 
öfter die Wirkrtng gehabt zu haben, ein Wort den nachfolgenden 
Generationen zu entfremden: so anopa „Furcht“ und anda „Neid“ 
mit den Suffixen -apan und -pan, die sich meist auf physische 
Anomalien und Krankheitsbenennungen eingeschränkt hatten (Kluge, 
a. a. O. § 118). apulder „Apfelbaum“ (Kluge, a. a. O. § 94) 
wird durch das deutlichere apple-tree wiedergegeben; cneoris, -isu
	        
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