Full text: Das Aussterben alter Substantiva im Verlaufe der englischen Sprachgeschichte

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die im me. einer heillosen Verwirrung zum Opfer fielen: chavel, 
chawl<ae. ceafl, später jawl; daneben die Form jowl < chowle, 
cholle, das dem Sinne nach dem ae. ceolur (choller, Unterkinn) 
entspricht, doch etymologisch nicht. Endlich noch jowl (ch- 
Formen schwinden vor 1500) in der Bedeutung ,,Kopf eines 
Mannes“, dann spez. „eines Fisches“. Die übliche Form für 
„Kiefer“ wird jowl, daneben auch jaw, das im i4 s zuerst als 
jowe erscheint, vielleicht aus früherem *chowe <j *ae. ceowe. 
grcefa „Hain“ wird durch gräfj>grove ersetzt, weil es als me. 
grtjve, greave mit afz. grief>ne. grief „Kummer“ und frz. 
greaves „leg-armour“ und greave „Grube“ zusammenfiel. Noch 
dial. einzeln greave „Hain“, grot „Bruchstück, Teil“ schwindet 
im i5 s neben dem vielgebrauchten Homonym holl, grote > ne. 
groat, eine Münze von 4 pence, die seit dem 14* üblich war. 
ae. gttma „Mann“ wird me. poetisch gebraucht bis zum i6 s (in 
bride-gome), meist tritt jedoch schon ‘man’ dafür ein, weil sich 
ein Lantanklang an gorne, gume göma = ne. gum „Gaumen“ 
ergab. Auch die lautliche und begriffliche Ähnlichkeit mit me. 
gromc „junger Mann“ ne. groom (auch in bridegrooni) mag 
Einfluß gehabt haben. Im Deutschen ist ebenso ahd. gomo 
durch „Mann“ ersetzt worden, abgesehen von dem Reste in 
„Bräutigam“. heefen „Eigentum“ fällt zusammen mit haefen 
haven „Hafen“, ein Rest ist erhalten in dial. haveless < 
hafenleas „hilfloshaft „Gefangener, Gefangenschaft“ mit haeft 
haft „Heft, Griff“. Auch die Ableitung haften „Gefangen 
schaft“ stirbt aus. he&lu „Gesundheit, Heil“ wird durch Dou- 
bletten im me. verschoben. Als heal lebt es im Schott, weiter, 
im übrigen England nimmt das aus an. heill stammende hail oder 
auch health < heelf) seine Stelle ein. Ein Homonym ersteht ihm 
im vb. hele heal <j helian „verbergen“, (dial.). hcelep „Held“ 
fällt zusammen mit htelj) > helb „Gesundheit“, haga „Hecke“ 
mit haga > haw „Hagebutte“, häma „Heimchen“, eine Ableitung 
zu häm, also eigtl. „Hausbewohner“ (als Koseform), verliert me. 
die unterscheidende Endung gegenüber home ‘Heim’ und räumt 
dem frz. criquet > cricket seinen Platz ein. heaf und heof „Klage“ 
leben ae. mit dem vb. heofan. Dies wird nun me. ähnlich der 
Form des vb. hebban > heve ne. heave „heben, erheben“, 
woraus sich wohl auch ein begrifflicher Austausch erklärt in der
	        
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