Full text: Das Aussterben alter Substantiva im Verlaufe der englischen Sprachgeschichte

mantel.) psell > ne. pall, pilece ne. pilch (veraltet). Von 
allen diesen behauptet kein einziges in der Schriftsprache seinen 
Platz gegenüber dem im 13* eingeführten cloak < afz. cloke, 
cloque, außer mantle, das aber selbst wieder aus dem frz. neu- 
eingeführt war. Auch hier treffen wir wieder das sprachlich ge- 
geläufigste Wort — man möchte sagen „als Tyrann der Umgangs 
sprache“. Für das Oberkleid, den Rock, wird das aus afz. cote 
entstandene coat der übliche Ausdruck und verdrängt die übrigen 
crüsne „Pelzrock“ = fur-coat, ferner hrepa, heden „Jacke von Pelz“. 
rocc, frühme. noch roc, dann röchet < afz. röchet, woraus ne. 
röchet „Chorhemd.“ (Kluge E. W. „Rock“). Die Sitte, ein Hemd 
zu tragen, drang von Rom aus zu den germanischen Völkern. 
Dem latein. camisia entspricht daher ae. cemes, das nur als Glossen- 
wdrt belegt und gleichbedeutend mit harn und hemepe ist. Im 
me. drang das frz. chemise ein, es behaupten sich jedoch daneben 
ae. scyrte shirt und smocc > smock. Die Namen für die Kopf 
bedeckung bleiben germanisch: haet > hat, höd > hood „Ka 
puze,“ cappa > cap „Mütze“ wimpel > wimple „Hals und Kopf 
tuch, Nonnenschleier“, orel „Schleier, Kopftuch der Frauen“ ist 
ne. orle, ein heraldischer Ausdruck. 
Die an sich ziemlich einfache Kleidung der Angelsachsen 
konnte durch Verwendung kostbarer Stoffe und Borten und durch 
das Tragen von Geschmeide eine reichere Ausgestaltung erfahren. 
Die schönen Gewänder des engl. Adels fanden die Bewunderung 
der Normannen und Franzosen. Mit dem Eindringen der frz. 
Sprache in die vornehmen Kreise schwanden alsbald auch die 
alten Bezeichnungen für diese Luxusartikel, borda, fies, fnted, 
f/ues wloh „die kostbar gewirkten Borten an Kleidern“ schwinden 
im 14* neben der frz. Bezeichnung frenge > ne. fringe. Von 
allen Schmuckstücken am wichtigsten sind die Fibeln, die dazu 
dienten, den Mantel auf der Brust oder den Schultern festzuhalten-, 
ihre Benennungen dalc, preoti, clofe werden seit dem i3 s durch 
die frz. Lehnwörter brooch und buckle wiedergegeben. Neben 
der Fibel ist wohl der häufigste Zierrat der Armring, schlechthin 
beag genannt, wofür das frz. bracelet üblich wurde. Andere Artikel, 
wie mene „Halsband“, gher „Bernstein“, sigle „Anhängsel“, werden 
seitdem 13. oder I4 S als coler ;> collar, amber, jewel bezeichnet. 
Für ceod „Tasche“ wird pouch gesetzt. Ob der Verlust der ae.
	        
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