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Nach der Erkenntnis der Konstitution des Papaverins
war es natürlich, dass sich das Interesse der Chemiker
dem synthetischen Aufbau desselben zuwandte. Die
Lösung dieses Problemes hat sich indessen schwieriger
gezeigt, als man von vornherein hätte erwarten sollen.
Zunächst hat Goldschmiedt 1 selbst Versuche in dieser
Richtung in Aussicht gestellt, da aber bis heute Ver
öffentlichungen darüber nicht vorliegen, so muss wohl
angenommen werden, dass er nicht zu dem ge
wünschten Ziele gelangen konnte. Weiter haben einer
seits Pomeranz 1 2 , andererseits Fritsch 3 diese wichtige
Aufgabe zu lösen versucht. Sie schlugen dazu folgenden
Weg ein: Nach E. Fischer 4 liefert das Benzyliden-
amidoacetal CßHsCH^N— CHaCf^OCäLE)^ bei ge
eigneter Behandlung Isochinolin und nach fast gleich
zeitig ausgeführten Untersuchungen der beiden oben
genannten Forscher sind auch substituierte Benzyliden-
amidoacetale in Isochinolinderivate überführbar. Beide
versuchten die gleiche Reaktion auf das Kondensations
produkt von Tetramethoxydesoxybenzoin und Acetalamin
der Formel
H»CO —
.OC2H5
CH(
OGIL
1 Wiener Monatsh. 9. 781.
* Wiener Monatsh. 14, 116 u. 15, 299.
8 Liebigs Ann. 286, 1 u. 329, 37; Ber. d. d. ehern. Ges. 26, 419
4 Ber. d. d. chem. Ges. 26, 746.