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Fläche besteht zum größten Teil aus Knorpelgewebe, nur
hie und da zeigt die Fläche kleine, mehr gelblich gefärbte
Partien. Bei dem Herüberstreifen mit dem Messer hat man
an diesen Stellen das Gefühl von vorhandenem Knochen
gewebe oder wenigstens von kalkhaltigem Gewebe.
18. III. Verlauf völlig fieberlos. In ambulante Be
handlung entlassen.
Es ist einer der Fälle, wie sie auch Barth und
Martens anführen. Der Pat. ist jung und Handarbeiter.
Daß gerade die Jugend so häufig davon betroffen ist, betonen
alle angeführten Autoren als auffallend. Unser Pat. ist als
Schmied entschieden leicht Traumen ausgesetzt, er ist ein
muskelkräftiger, abgehärteter, junger Mensch, der ein Trauma
leicht vergessen wird, wenn schwerere Läsionserscheinungen
fehlen. Hierzu kommt nach Barth die Üeberlegung, daß
Knorpel- und Knochengewebe im jugendlichen Alter zwar
elastischer, aber auch sehr viel zerreißlicher ist, als beim
Erwachsenen, und daß hier verhältnismäßig geringfügige
Traumen Continuitätstrennungen dieser Gewebe zu erzeugen
imstande sind.“
Aber vielleicht ist die Annahme eines einzelnen, ver
anlassenden Traumas nicht einmal nötig, wir sind geneigt,
ein häufig wiederholtes indirektes Trauma als Ursache
anzusehen. Der Ausdruck „innere Stauchung“ ist hier sicher
passend anzuwenden, wenn man bedenkt, daß der Schmied
seine kräftige Armmuskulatur beim Schlagen mit dem
Hammer gehörig anspannt. Er hat dabei den Vorderarm
in Mittelstellung zwischen Pronation und Supination gehalten,
vielleicht früher als Anfänger öfter die Hand nicht geöffnet
beim Auffallen des Hammers, sodaß der Rückstoß des Hammers
sich heftiger auf den Arm übertrug, und zwar auch auf
das Radiusköpfchen. Das schlug mit seinem hinteren Rande
in der Richtung von der Streckseite nach der Beugeseite
gegen die Rotula, spi engte schließlich (gutta cavat lapidem
non vi, sed saepe cadendo!) das Stück Gelenkfläche fast
aus. Als es bis zu einem gewissen Grade gelöst w f ar, traten
klinische Erscheinungen auf. Wem diese Erklärung nicht