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vaskularisiertem Stiel, deshalb werden sie auch nicht spontan
resorbiert wie die heim Tierversuch. —
Wir lassen nun die Krankengeschichte unseres speziellen
Falles folgen:
Krankengeschichte.
Diagnose und Therapie: Corpus liberum im
rechten Ellbogengelenk; Arthrotomie, Exstirpation.
Aufgen. 16. III. 1906.
M., Ewald, 20 Jahre alt, Schmied, Wohnort Kiel.
Anamnese:- Pat. will immer gesund gewesen sein,
kann sich nicht entsinnen, jemals eine Verletzung des rechten
Ellbogengelenks gehabt zu haben. Am 10. März bemerkte
Pat. plötzlich, daß er den rechten Arm nicht strecken konnte.
Der Versuch rief Schmerzen hervor, an der Außenseite des
Ellbogengelenks. Hier bemerkte der Patient, daß es bei
Betastung zuweilen einen kleinen Knacks gab. In den
folgenden Tagen war die Bewegungsbeschränkung bald größer,
bald kleiner, niemals normal. Pat. ging zum Arzt, der ihn
in die Klinik schickte. Nach vorgenommener Röntgen-
Aufnahme wird stationäre Behandlung empfohlen.
Status: Kräftig gebauter, muskelstarker Mann. Innere
Organe ohne Besonderheiten.
Der rechte Arm ist durchaus wohlgebildet und ebenso
entwickelt wie der linke. Das rechte Ellbogengelenk kann
aktiv um 15 — 20° weniger gebeugt und gestreckt werden
wie das linke. Der Versuch, die fehlenden Bewegungen
passiv zu erzeugen, ist schmerzhaft und stößt auf einen
elastischen, wenig nachgebenden Widerstand. Die Conturen
des rechten Ellbogengelenks sind für Inspektion und Betastung
durchaus normal; nur zu beiden Seiten der Strecksehne ist
die Gegend des Gelenkes etwas voller als links; dies ist
auf der ulnaren Seite nur gering, auf der radialen viel
erheblicher, Hier ergiebt sich bei Betastung zuweilen das
Gefühl tiefer undeutlicher Fluktuation. Verschiedene Male
hat man bei Stärkstmöglicher Streckung des Gelenkes und
bei energischer Betastung ein eigentümlich quurksendes
Gefühl unter dem Finger, ähnlich dem Gefühl der trockenen
Sehnenscheidenentzündung. In diesem Falle ist die Bestastung