Full text: Ein Beitrag zur Aetiologie der freien Gelenkkörper

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Neubildung von Knorpel. Zum Teil sind einige Körper 
auch von Bindegewebe umwachsen. Bei manchen zeitigt 
das Bindegewebe eine Art von Zottenbildung. 
Bei den Knorpelknochenkörpern ist der Knochen in 
den meisten Fällen abgestorben, das Mark zerfallen, nur 
zuweilen sind noch Bestandteile von ihm erkennbar. Der 
Knorpel ist im Gegensatz zu dem Knochen im allgemeinen 
erhalten, wenngleich er regressive Veränderungen zeigt.“ 
Mit der Feststellung der Tatsache, daß der Knorpel 
meist lebt, kommt Martens zu dem hauptsächlichsten 
Einwand von Barth gegen die Osteochonditris dissecans, 
der besagt, es sei unmöglich, daß ein lebendes Stück Knor 
pelknochen durch eine Entzündung gelöst werden könne. 
„Der Knorpel befindet sich meines Erachtens in einer Aus 
nahmestellung, er bedarf keiner weiteren Ernährung, als 
ihm etwa die Synovia bietet und er kann daher sehr wohl 
eine „Vita minima“ (Virehow) fristen, selbst wenn er ganz 
abgelöst ist. In vielen Fällen bildet sich dann zwischen den 
Lösungsstelleu ein bindegewebiger — häufig sogar Gefäße 
enthaltender — Stiel, der dann weiterhin für ausreichende 
Ernährung des Knorpels sorgt Das „am Leben bleiben“ 
des Knorpels erklärt Wrede (Wrede, L„ Die Bedeutung 
des Traumas für die Entstehung freier Gelenkkörper. Inaug.- 
Dissert. Berlin 1899.) für die durch leichte Traumen ver- 
anlaßte Osteochondritis folgendermaßen: „Traumen, welche 
flache Abschnitte aus einer convexen Fläche ablösen, müssen 
letztere schräg, nicht senkrecht treffen. Druck oder Zug 
setzt nun aber in gerader Richtung fort; es werden daher 
die in dieser Richtung liegenden Zellen alteriert werden, 
d. h. diejenigen der Basis eines Kugelabschnittes, nicht die 
jenigen der Krümmung. Hat nun eine unheilbare Alteration 
stattgefunden und tritt längs dieser Richtungsebene Nekrose 
und später Sequestration ein, so bleibt der Knorpel des 
Kugelabschnittes unberührt. Seine Zellen sind ja nicht 
durch das Trauma geschädigt und Knorpelgewebe behält, 
wie sicher bewiesen ist, auch nach Lostrennung von seiner 
Unterlage, frei in der Gelenkhöhle seine Vitalität.“ — 
Martens kommt zu dem wichtigen Schluß, daß bei
	        
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