Full text: Ein Beitrag zur Aetiologie der freien Gelenkkörper

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suchung anbelangt, so handelt es sich in den Anfangstallen 
um malacische Erweichungen. An der Seite des Bruchs, 
der Lösungsfläche des Körpers, findet sich nur in den ge 
schilderten frühen Stadien junges, granulationsfähiges, später 
derbes Bindegewebe. Als charakteristisch für das Leiden 
Osteochondritis dissecans und mit maßgebend für seine 
Sonderstellung sieht Martens den Umstand an, daß die 
freien Körper nicht durch Kapsel oder Bandinsertionen aus 
gerissen sind, sondern in der Mehrzahl von der freien Ge 
lenkoberfläche herstammen.“ U. E. läßt sich dieser Befund 
nicht für eine Sonderstellung verwerten, sondern mit der 
traumatischen Erklärung vereinbaren, und auch Martens 
schien doch oben eine unvollständige Aussprengung eines 
Knorpelknochenstückes ohne Kapsel- oder Bandinsertionen 
durch Trauma für wahrscheinlich zu halten. 
Der Stiel, an dem der Körper haftet, verbindet meist 
die Lösungsstelle des Körpers mit seinem Mutterboden. 
Da die Körper nach ihrer völligen Lösung oft recht 
lange frei im Gelenk sich befinden, und in dieser Zeit natur 
gemäß mannigfache Veränderungen mit ihnen vorgegangen 
sind, darf man nach Martens Meinung von der mikros 
kopischen Untersuchung nicht zu viel erwarten hinsichtlich 
aetiologischer Anhaltspunkte. Danach kann man Teile der 
Gelenkoberfläche als solche erkennen im Gegensatz zu Neu 
bildungen und die Veränderungen bezw. Vorgänge an dem 
Körper, hauptsächlich an seiner Lösungsfläche. Das Resultat 
ist im ganzen folgendes: Bei den rein knorpeligen Körpern 
ist der Knorpel mehr oder weniger in seiner Ernährung 
gestört. Einzelne Knorpelkörper sind ganz nekrotisch, es 
besteht keine Kernfärbung mehr, die Kapseln sind leer oder 
die Zellen wenigstens zerfallen. Zuweilen ist nur ein Teil 
nekrotisch, der Knorpel vielfach aufgefasert, häufig mit Ver 
kalkungen ; ein Teil der Zellen zeigt aber noch Kernfärbung, 
während die Zellen selber geschrumpft erscheinen, in einigen 
Körpern aber stellenweise noch gut erhalten sind. Ein Teil 
der Körper zeigt einen deutlichen bindegewebigen Stiel, der 
bei einigen Gefäße und große einkernige, knorpelzellen- 
hnliche Zellen enthält, und besonders an der L ösungsstelle
	        
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