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dissecans auf: „Es gibt eine 0. d., welche ohne nennens
werte Schädigung des Gelenks beliebige Stücke der Gelenk
oberfläche zur Lösung bringt. Ein großer Teil der bis jetzt
als traumatisch aufgefaßten Fälle von Gelenkkörpern muß
als auf diesem Wege entstanden gedacht werden. Die
Aetiologie des gedachten pathologisch-anatomischen Prozesses
ist vorläufig noch unbekannt.“ Mit dieser 0. d. gibt uns
König statt einer Erklärung ein neues Rätsel auf. — Sein
Assistent Martens hat das Material veröffentlicht, auf
Grund dessen König die oben angeführte Lehre von der
Entstehung mancher Gelenkkörper aufgestellt hat, und dabei
an den ausführlich dargestellten Fällen die Idee Königs
verfochten. Er beginnt mit einem ausführlichen geschicht
lichen Rückblick, an dessen Schlüsse er ungefähr folgendes
sagt: 1887 erschien die oben angeführte Arbeit Königs
über freie Körper in Gelenken. Diesen Anschauungen ist
besonders Barth in seiner weiter unten ausführlich citierten
Arbeit entgegengetreten: „Die Entstehung und das Wachs
tum der freien Gelenkkörper.“ Barths Ausführungen
schließt sich V o 11 b r e c h t an auf Grund einer Statistik,
die während 10 Jahren in preußischen Garnisonlazaretten
über die beobachteten Körper in Kniegelenken zusammen
gestellt ist. — Nach diesem geschichtlichen Überblick stellt
Martens eine Disposition auf, er teilt die Gelenkkörper
ein:
I. in solche, die ein abgelöstes Stück des Gelenk
abschnittes repräsentieren; von diesen unterscheidet er wieder
1) solche, bei denen ein die Absprengung bezw. Ausreißung
erklärendes Trauma und 2) solche, bei denen keine oder
keine erhebliche Verletzung nachzuweisen war;
II. in solche, bei denen es sich nicht um normale
Gelenksbestatfdteile, sondern um Neubildungen handelt. Da
diese letzte Gruppe für unseren speziellen Fall nicht in
Betracht kommt, können wir sie füglich weglassen. Bei
der Besprechung der neunzehn direkt traumatisch entstandenen
Gelenkkörper hebt Martens hervor, daß am häufigsten
Ellbogen und Kniegelenk betroffen wären, wegen der leichteren
Verletzbarkeit und der behinderten Funktion, die hier am