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mehr oder weniger ausgebildete Hydronefrose besaßen oder
ob nur die Ursachen der Sackniere angeboren waren, diese
selbst sich aber erst später, eventuell nach einer ganzen
Reihe von Jahren entwickelt hat. E. Küster faßt beide
Gruppen zusammen unter der Bezeichnung „Hydronefrose
durch Entwicklungsfehler“.
Nach den Untersuchungen von Englisch beträgt die
Zahl der Hydronefrosen durch Entwicklungsfehler fast 50%
aller Hydronefrosen, und wenn diese Zahl auch Küster zu
hoch gegriffen erscheint, so ist er doch der Ansicht, daß
ungefähr ein Drittel dieser Fälle auf derartige Ursachen
zurückzuführen ist.
Wie alle anderen, so können auch die durch Ent
wicklungsfehler bedingten Hydronefrosen ein- oder doppel
seitig sein. Abgesehen von jenen seltenen Fällen, bei denen
der gleiche Entwicklungsfehler auf beiden Seiten statthat
und so beide Ureteren für sich in Mitleidenschaft gezogen
werden, haben doppelseitige angeborene Hydronefrosen ihre
Ursache in Bildungsfehlern, welche in den tieferen Teilen
der Harnwege von der Blase aus abwärts gelegen sind. Es
handelt sich hier um Klappen- und Divertikelbildungen an
der Blasenmündung der Harnleiter, um Atresien, Stenosen,
Klappenbildungen im ganzen Verlauf der Harnröhre, cystische
Geschwülste ihrer Wand und endlich Fimosen.
Die einseitigen angeborenen Hydronefrosen sind bei
weitem häufiger. Als Sitz der sie bedingenden Ursachen
kommen nur in selteneren Fällen Nierenkelche und Nieren
becken in Betracht, häufiger finden wir sie in Anomalien
der Harnleiter. Wie jeder Teil des Harnapparates können
auch die Ureteren ganz oder teilweise fehlen. Oder sie
sind in einen soliden bindegewebigen Strang verwandelt;
häufiger jedoch ist nur ein Teil obliterirt und der darüber
liegende erweitert. Ist die Obliteration keine vollständige,
so finden wir den Harnleiter eine Strecke weit verengert.
Verengerungen auf ganz kurze Strecken werden durch Falten