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!) Sektionsnummer 139, 1885.
wird. Der darauf folgende Ureter ist wiederum stark wulstig.
Die Vermutung, daß es sich um multiple submuköse Cysten
handele, bestätigt sich bei der Betrachtung der Innenfläche
des Harnleiters, die zahlreiche kleinste mit gelblichem Inhalte
gefüllte Cysten zeigt. Die Sondirung von oben und unten
gelingt ohne jede Schwierigkeit.
Es handelt sich hier um eine Hydronefrose von nur
geringer In- und Extensität. Als Ursachen können nur in
Betracht kommen: erstens die abnorme Nierenarterie, zweitens
die multiplen Cysten der Ureterenwand. Zweifellos können
letztere unter Umständen allein zur Hervorbringung einer
Hydronefrose genügen. Allein hier ist zu berücksichtigen,
daß der Ureter über den cystischen Partien in keiner Weise
erweitert ist, und ferner, daß die Sondirung ohne jede
Schwierigkeit gelingt, eine erhebliche Einengung des Lumens
somit nicht vorhanden gewesen sein kann. Der Haupt
anteil an der Erzeugung der Hydronefrose ist daher sehr
wahrscheinlich der Kompression — nicht Abknickung —
des Harnleiters durch die Arterie zuzuschreiben.
Fall V. 1 )
M. G., 73jährige Frau; klin. Diagnose: Moribund auf
genommen.
Wesentlicher Befund: Krupöse Pneumonie des rechten
Oberlappens im Stadium dergrauen Hepatisation.—Pneumonie
des rechten Mittellappens im Stadium der roten Hepatisation. —
Emfysem und Oedem der Lungen. — Geringe chronische
Endarteriitis. — Narbe des Stirnbeins. — Geringer chronischer
Hydrocefalus. — Schwellung von Leber und Milz. — Sehr
starke rechtsseitige Hydronefrose durch Abknickung des
Ureters über eine abnorme Arterie. — Hyperplasie der
linken Nebenniere. — Narbe und cadaveröse Erweichung
des Magens. — Follikelschwellung des Dünndarms. —