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der Aufklärungsphilosopliie. Die Gelegenheiten, bei denen er sich 
in seinen Werken mit ihr und ihren Vertretern auseinandersetzt, 
sind fast zahllos, so dafs hier Chateaubriands Stellungnahme nur 
ihren bedeutenden Erscheinungen gegenüber behandelt werden kann. 
A. Stellungnahme Chateaubriands der Encyklopädie 
und den Encyklopädisten gegenüber. 
Das Riesenwerk der Encyklopädie war in den Augen 
Chateaubriands nichts als ein „Babel des Wissens und der Ver 
nunft“, 3 ) ein Werk, dessen Verfasser er schon im „Essai sur les 
revolutions“ 4 ) auf schärfste verurteilt hatte. 
Voltaire, der gröfste der Mitarbeiter, besafs nach Chateau 
briands Urteil ohne Zweifel viel Geschmack und einen gesunden 
Verstand; 5 ) man mufs ihn bewundern, 3 ) aber gleichzeitig ist es 
unmöglich, ihn nicht zu hassen, 6 ) denn seine Immoralität ist all 
bekannt 7 ) und er war einer der Schriftsteller, die dem Christen- 
tume am feindlichsten gegenüberstanden. 8 ) Hätte er Religion be 
sessen, so wäre er vielleicht als Geschichtsschreiber Bossuet, 9 ) 
als Dichter Racine 10 ) gleichgekommen. 
Diderot zeigt sich zwar an einzelnen Stellen seiner Werke 
als Deist, aber im Grunde trat er doch für den reinen Atheismus 
ein, ohne irgendwelche stichhaltigen Gründe für denselben bei 
zubringen. 11 ) 
d’Alembert würde heute nur noch in Gelehrtenkreisen ge 
nannt werden, wenn er nicht mit dem Ruhme des Gelehrten 
auch den eines Schriftstellers vereinigt hätte. 12 ) 
B. Stellungnahme Chateaubriands J.-J. Rousseau 
gegenüber. 13 ) 
J.-J. Rousseau nimmt unter den Philosophen des 18. Jahr 
hunderts im Urteile Chateaubriands eine Sonderstellung ein. 
Während des Dichters Abneigung gegen die soeben angeführten 
Männer vom Beginne seiner litterarischen Tätigkeit an bestand 
und nur im Laufe der Jahre immer wuchs, sehen wir hier, dafs 
er Rousseau zunächst als eifriger Verehrer gegenüber steht, dann 
aber in immer schrofferen Gegensatz zu ihm tritt. 
Noch 1822, zu einer Zeit, wo die Abwendung von dem grofsen 
Genfer schon vollzogen ist, mufs er gestehen, dafs er als dessen 
Schüler die Reise in die Urwälder Amerikas unternommen habe. 14 )