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sei es eine Vorahnung seiner künftigen Bedeutung, sagt Villemain, 155 )
„soit intolerable ennui d’un si long exil, soit besoin de ceder ä
l’exemple universel, M. de Chateaubriand etait impatient de revoir
la France illustree et rouverte par le premier Consul.“ Auf Fon
tanes Zusicherung, dafs er die Rückkehr wagen könne, wenn auch
nur unter angenommenen Namen, kehrte er mit einem preufsischen,
auf den Namen Lassagne lautenden Pafs versehen in das Vater
land zurück: Am 7. Mai 1800 (18 tloreal an VIII) kam er in
Calais an und begab sich von dort unmittelbar nach Paris. Hier
nahm sich Fontanes aufs neue seiner angelegentlichst an; er
unterstützte ihn mit Rat und Tat bei der Vollendung des G. d. ch.,
den Chateaubriand auf des Freundes Anraten hin mit erneutem
Eifer in Angriff genommen hatte, und verschaffte ihm einen Teil
der zum Leben nötigen Mittel dadurch, dafs er Artikel des jungen
Dichters in sein Blatt, „Mercure de France“, aufnahm. Unter
anderem veröffentlichte Chateaubriand so einen offenen Brief an
Frau von Stael, der die Aufmerksamkeit der litterarischen Kreise
auf ihn lenkte: „ce que n’avaient pu faire mes deux gros volumes
sur les Revolutions, quelques pages d’un journal le firent. Ma
tote se montrait un peu au-dessus de l’obscurite.“ 156 )
„Heureux de ce succes, M. de Fontanes pressa son ami de
frapper un grand coup et faire paraitre aussitot un des episodes
du G. d. ch., celui qu’il avait entendu plusieurs fois avec un
charme singulier, bien que son goüt severe düt y relever d’etranges
hardiesses.“ 157 ) So erschien „Atala“, von deren Erfolg Chateau
briand selbst seine ganze Zukunft für abhängig hielt. 158 ) Die
Aufnahme war eine über alles Erwarten günstige. „C’est de la
publication d’ Atala que date le bruit que j’ai fait dans ce monde“,
heifst es in den M. d. t. mit, wie gewöhnlich, unverhohlenem
Stolze „Apres tant de succes militaires, un succes litteraire
paraissait un prodige, on en etait affaine.“ 159 )
Sainte-Beuve nennt Atala „la colombe avant courriere, la
colombe qtf’on envoie liors de 1’Arche“ und sagt von ihr „eile
avait rapporte le rameau.“ 160 )
So vollendete Chateaubriand denn im Laufe des Jahres 1801
seinen G. d. ch. Durch Fontanes war er mit Joubert bekannt
geworden und bei der Gräfin de Beaumont, der Tochter des
Grafen Montmorin, eingeführt, an die ihn bald eine innige Herzens
neigung fesselte, und in deren Salon er mit den angesehensten
Persönlichkeiten der Zeit, wie Pasquier, Molet, Bertin, Gueneau