33
reinigen. Durch eine kleine Probe hatte ich erfahren, dass
dieser Ester aus seinem Quecksilberhalogenadditionsprodukt
durch Schütteln mit Sodalösung wieder regeneriert werden
konnte. Ich verfuhr also wie folgt: 10 g Carbacetessigester
wurden mit einer Quecksilberchloridlösung geschüttelt. Das
sich absetzende Additionsprodukt wurde mehrmals dekantiert,
dann abgesaugt und aus Wasser von 50° dreimal umkristallisiert,
bis der Schmelzpunkt konstant bei 57—58° blieb. Dann wurde
es in warmem Wasser gelöst, mit Natriumkarbonatlösung ge
schüttelt, das Quecksilberoxyd abfiltriert und das Filtrat mit
Äther extrahiert. Nachdem der Äther verdunstet, wurde der
zurückbleibende Ester auf das Chlorprodukt verarbeitet. Aber
auch dieses Produkt ergab keine besseren Analysenwerte:
I. 0,1891 g ergaben 0,3564 g C0 a und 0,0773 g EEO
11. 0,1501 g
III. 0,1592 g
IV. 0,2003 g
V. 0,2009 g
VI. 0,1523 g
VII. 0,1478 g
0,2831 g C0 2
0,3010 g C0 2
0,1303 g AgCl.
0,1313 g AgCl.
0,1023 g AgCl.
0,0967 g AgCl.
0,0634 g EEO.
0,0674 g fbO.
Berechnet für: Gefunden:
CaEEClOa CiotluClOi I. II. III. IV. V. VI. VII.
C =50,92 52,06 51,40 51,44 51,57 - — - —
H = 4,17 4,78 4,54 4,69 4,70 — -
CI = 18,83 15,40 — - — 16,09 16,16 16,61 16,17
Wie ersichtlich, liegen die erhaltenen Analysenzahlen zwischen
CsHuCIOä und C10EI11CIO4, doch ist die grösste Wahrscheinlich
keit für C10H11CIO4. Die Identität mit Chlorisodehydracetsäure-
ester wird ferner dadurch bestätigt, dass der Schmelzpunkt der
gleiche ist und auch bei einem Gemisch beider Produkte keine
Schmelzpunktsdepression eintritt. (Vergleiche auch Feist, Annalen
der Chemie 345,76.)
Versuche, aus Chlorisodehydracetsäureester mittels Kali
Methyltrimethenyldikarbonsäure zu erhalten, schlugen fehl. Stets
wurde ein Syrup gewonnen, der selbst nach halbjährigem Stehen
nicht fest wurde.