Full text: Casuistischer Beitrag zu den Luxationen im Handgelenk auf Grund pathologischer Zustände

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differenz auf den Carpus über. Die Messung ergiebt als 
Länge des Radius beiderseits 20,5, der Ulna beiderseits 23 cm, 
wobei der Radius längs der convexen Kante bis zum Proc. 
styloideus, die Ulna vom Olecranun bis zum Proc. styloideus 
gemessen ist. 
Beiderseits ist ferner die Sehne des M. Hex. carp. uln. 
deutlicher als normal palpalbel, die Sehne des flex. carp. 
rad. bei jeder Stellung der Hände deutlich sichtbar. 
Eine Bestätigung des durch die Abtastung sich er 
gebenden Befundes bietet das Röntgenbild. Wir sehen bei 
der dorsovolaren Aufnahme der rechten Hand (Fig. a); 
1) einen von der Norm bedeutend abweichenden, breiten 
Spalt des Radioulnargelenks, 
2) eiue radial-konvexe Verkrümmung des Radius. 
Bei der Seitenaufnahrae (Fig. b), welche auf die Weise 
hergestellt ist, daß der rechte Unterarm mit der ulnaren 
Kante der Platte aufgelegen hat, sind folgende Abweichungen 
vom Normalen zu konstatieren : 
1) Die Ulna ist dorsal prominent und aus dem phy 
siologischen Contact mit Carpus und Radius völlig gelöst, 
2) der Radius ist auch dorsal-konvex gekrümmt. 
Ferner ist es deutlich ersichtlich, wie die im Gegen 
satz zum Radius gerade Ulna mit ihrem unteren Ende dorsal 
über den Carpus steht, während der Radius seine normalen 
Verbindungen zur Hand völlig beibehalten hat. 
Subjektiv bestehen keine Schmerzen, ebenso keine 
anormale Schwäche der Hände. Die aktive Beweglichkeit 
des Handgelenks ist bei der Vorlarflexion bis zu einem 
Winkel von 90° erhöht, dorsalwärts dagegen nur bis zur 
Horizontalen möglich. Eine Flexion nach der Ulnarseite 
ist sowohl rechts als links bis 25°, eine Flexion nach der 
Radialseite beiderseits unmöglich. Die Pronation und Su 
pination ist nicht gestört, so daß Patientin in der Verrichtung 
ihrer häuslichen Arbeiten, sowie feinerer Handarbeiten nicht 
behindert ist. Auch passiv ist keine Erhöhung der Beweg 
lichkeit möglich.
	        
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