Das 19 jährige Fräulein Betty S. aus Dithmarschen
kommt am 28. 2. 06. in die chirurgische Klinik in Kiel, um
sich einer Exstirpation der rechtsseitigen Drüsen und Mandel
zu unterziehen. Die Anamnese ergiebt, daß sie vor 2 Jahren
an einer heftigen Mandelentzündung erkrankt war, wobei
die Drüsen erst nach einigen Monaten wieder ahschwolleu.
Ende November 05 schwoll die Tonsille nebst den dazu
gehörigen Drüsen der rechten Halsseite wieder an, weswegen
sie sich der Operation unterzieht. Es wurde dabei Tuberku
lose dieser Organe festgestellt.
Außer dieser Drüsenerkrankung findet sich bei der
wohlgenährten, gesund und kräftig aussehendeu Patientin
ein anderes sehr interessantes Leiden. Es fällt nämlich bei
ihrer Untersuchung auf, daß die distalen Enden der Ulna
beiderseits dorsalwärts so stark prorninieren, daß das Ulna-
köpfchen äußerlich als eine fast taubeneigroße Geschwulst
sichtbar ist. Bei der genaueren Untersuchung ist man im
stande die ganze karpale Gelenkfläche der Ulna samt Proc.
styloideus abzutasten. Rechts ist die Ulna ein wenig mehr
prominent als links. Auch die radiale Gelenkfläche beider
unteren Ulnaendeu ist abzutasten. W ill man die Luxatious-
Stellung der Ulna ausgleichen, so verhindert ein federnder
Widerstand die Reposition. Beiderseits steht die Hand in
leichter Ulnar- und scheinbarer Volarflexion.
Bei der Untersuchung des Radius fällt eine dorsal- und
und radialkonvexe Verbiegung des distalen Endes auf, die
sich auf das untere Drittel des Radius erstreckt. Dagegen
geht die Oberfläche des distalen Radiusendes ohne Niveau