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eine rhachitische Knochenveränderung, nämlich ein rhacbi
tischer Rosenkranz bemerkbar ist, und eine geringe reehts-
konvexe Skoliose der Lendenwirbelsäule besteht, die eventuell
rhachitischen Ursprungs sein könnte. Dagegen giebt die
Patientin bestimmt an, schon mit 11 Monaten das Laufen
gelernt zu haben. Wir müssen also die Frage der Ätiologie
noch offen lassen.
Therapeutischen Maßregeln sind diese Fälle wenig
zugänglich. Durch eine Osteomie die Deformität zu beseitigen,
verspricht nur bei einem geringen Grade der Krümmung Erfolg,
wie uns der Poulsen’sche Fall lehrt. Bei stärkeren Krüm
mungen, wie eine solche in unserem Falle vorliegt, versagt
auch sie. Sauer faßt sein Urteil über die therapeutischen
Maßregeln, die bei dieser seltenen Erkrankung zu treffen sind,
in folgenden Sätzen zusammen: , ? Heute, wie vor 27 Jahren
hat deshalb der Rat Madelungs, in solchen Fällen von
jedem energischen Kurversuche abzusehen, volle Geltung.
Vermeidung aller Arbeiten, die eine forcierte Volartlexion
erfordern, Kräftigung des ganzen Armes durch methodische
Übungen, in geeigneten Fällen das Tragen einer zirkulären
Lederbandage um das Handgelenk dürften als die passendsten
therapeutischen Maßregeln erscheinen.“
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Zum Schlüsse gestatte ich mir, meinem verehrten Lehrer,
Herrn Geheimrat Prof. Dr. Helferich, für die freundliche
Überlassung des Fallesund Anregung zu dieser Arbeit meinen
ergebensten Darrk auszusprechen.