18
Wittneben,
Flasche verbunden, diese nochmals mit einer 2. und diese mit einer Wasserluft
pumpe. Der Glascylinder wurde mit Wasser gefüllt, dem eine Aufschwemmung
einer Cholerareinkultur (im schrägen Agarröhrchen) zugesetzt wurde. Durch An
saugen wurde der Apparat in Bewegung gesetzt, der dann selbsttätig als Saug
filter durch den Druck der Wassersäule im Glascylinder weiterarbeitete.
Die Proben aus der Wulffschen Flasche wurden auf Drigalski- und
gewöhnlichen Nähragar ausgesät. Die nach einer Stunde entnommene Probe
erwies sich als keimfrei, auch die vom 2. und 3. Tage zeigten keine Cholera.
Am 4. Tage erschienen einige makroskopisch verdächtige Kolonien, die aber
mit Cholerasernm keine Agglutination zeigten. Die Kerzewurde nun ausge
kocht und der Versuch mit einem frischeren, gut agglutinierende Cholerastamm
(Baku II) wiederholt. Aber auch hier erwies sich die Kerze als völlig
keimdicht, 3 Tage hindurch. Am 4. Tage dagegen zeigten sich in der Probe
von 1 ccm 26 verdächtige Kolonien, die sich durch Agglutination als Cholera
bakterien erwiesen.
Das Versuchsergebnis der 8 geprüften Z-Kerzen ist ein sehr verschiedenes.
4 von ihnen erwiesen sich von Anfang au vollständig durchlässig für Wasser
bakterien und Prodigiosus. Die anderen 4 lieferten anfangs ein keimfreies
Filtrat. Die eine an der Wasserleitung angebrachte hielt 3 Tage lang sämt
liche Keime zurück, dann trat ein Durchwachsen ein, doch war die Keimzahl
gegenüber dem unfiltrierten Wasser immer vermindert. Ein Durchtreten des
Prodigiosus durch die unversehrte Kerze wurde hier nicht sicher beobachtet.
Auch eine zweite als Tropffilter arbeitende Kerze hielt in der ersten Stunde
sämtliche Keime zurück, nach 24 Stunden liess sie einige Wasserbakterien
durch. Prodigiosus wurde auch hier im Filtrat nicht sicher nachgewiesen.
Typhusbacillen wurden von der dritten mindestens eine Stunde lang zurück
gehalten, nach 18 Stunden traten sie durch; von der vierten wurden Cholera
bakterien sicher 3 Tage lang zurückgehalten, erst am 4. Tage erschienen
24 Keime in 1 ccm.
Die drei zum Vergleich geprüften Berkefeldkerzen lieferten anfangs stets
keimfreies Filtrat, zeigten nachher ein Durchwachsen der Wasserbakterien, doch
nie ein Durchwachsen des Prodigiosus.
Quantitativ leisten die Z-Kerzen mehr als Berkefeld, die 75—86%, als
Tropffilter sogar nur 23,1% der Z-Kerzen liefern. Die Ergiebigkeit nimmt
nicht so schnell ab wie bei Berkefeld und erreicht nach der Reinigung die
alte Höhe fast wieder. Besonders günstig arbeiten sie im kontinuierlichen
Betriebe; doch ist zuweilen die Leistungsfähigkeit bei Kerzen von gleicher
Grösse und Auszeichnung nicht dieselbe, sie kann vielmehr recht erheblich
schwanken. Auch diejenigen Kerzen, die qualitativ hinter den Berkefeldkerzen
kaum zurückstanden, leisteten quantitativ mehr als diese.
Die Kerzen vermochten bei unseren Versuchen nur in geringem Grade,
nämlich um 1,4 Härtegrade die Härte des Wassers zu vermindern, und zwar
handelte es sich um die vorübergehende Härte, während die bleibende Härte
so gut wie keine Veränderung erlitt. In ähnlichem Masse vermögen aber auch
die Berkefeldkerzen die Härte zu vermindern.
Gut arbeitende Kerzen müssen, um ein steriles Filtrat zu geben, alle 3 bis