Full text: Untersuchungsergebnisse bei dem Vergleich eines neuen Filters mit dem Berkefeld-Filter

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Wittneben, 
Flasche verbunden, diese nochmals mit einer 2. und diese mit einer Wasserluft 
pumpe. Der Glascylinder wurde mit Wasser gefüllt, dem eine Aufschwemmung 
einer Cholerareinkultur (im schrägen Agarröhrchen) zugesetzt wurde. Durch An 
saugen wurde der Apparat in Bewegung gesetzt, der dann selbsttätig als Saug 
filter durch den Druck der Wassersäule im Glascylinder weiterarbeitete. 
Die Proben aus der Wulffschen Flasche wurden auf Drigalski- und 
gewöhnlichen Nähragar ausgesät. Die nach einer Stunde entnommene Probe 
erwies sich als keimfrei, auch die vom 2. und 3. Tage zeigten keine Cholera. 
Am 4. Tage erschienen einige makroskopisch verdächtige Kolonien, die aber 
mit Cholerasernm keine Agglutination zeigten. Die Kerzewurde nun ausge 
kocht und der Versuch mit einem frischeren, gut agglutinierende Cholerastamm 
(Baku II) wiederholt. Aber auch hier erwies sich die Kerze als völlig 
keimdicht, 3 Tage hindurch. Am 4. Tage dagegen zeigten sich in der Probe 
von 1 ccm 26 verdächtige Kolonien, die sich durch Agglutination als Cholera 
bakterien erwiesen. 
Das Versuchsergebnis der 8 geprüften Z-Kerzen ist ein sehr verschiedenes. 
4 von ihnen erwiesen sich von Anfang au vollständig durchlässig für Wasser 
bakterien und Prodigiosus. Die anderen 4 lieferten anfangs ein keimfreies 
Filtrat. Die eine an der Wasserleitung angebrachte hielt 3 Tage lang sämt 
liche Keime zurück, dann trat ein Durchwachsen ein, doch war die Keimzahl 
gegenüber dem unfiltrierten Wasser immer vermindert. Ein Durchtreten des 
Prodigiosus durch die unversehrte Kerze wurde hier nicht sicher beobachtet. 
Auch eine zweite als Tropffilter arbeitende Kerze hielt in der ersten Stunde 
sämtliche Keime zurück, nach 24 Stunden liess sie einige Wasserbakterien 
durch. Prodigiosus wurde auch hier im Filtrat nicht sicher nachgewiesen. 
Typhusbacillen wurden von der dritten mindestens eine Stunde lang zurück 
gehalten, nach 18 Stunden traten sie durch; von der vierten wurden Cholera 
bakterien sicher 3 Tage lang zurückgehalten, erst am 4. Tage erschienen 
24 Keime in 1 ccm. 
Die drei zum Vergleich geprüften Berkefeldkerzen lieferten anfangs stets 
keimfreies Filtrat, zeigten nachher ein Durchwachsen der Wasserbakterien, doch 
nie ein Durchwachsen des Prodigiosus. 
Quantitativ leisten die Z-Kerzen mehr als Berkefeld, die 75—86%, als 
Tropffilter sogar nur 23,1% der Z-Kerzen liefern. Die Ergiebigkeit nimmt 
nicht so schnell ab wie bei Berkefeld und erreicht nach der Reinigung die 
alte Höhe fast wieder. Besonders günstig arbeiten sie im kontinuierlichen 
Betriebe; doch ist zuweilen die Leistungsfähigkeit bei Kerzen von gleicher 
Grösse und Auszeichnung nicht dieselbe, sie kann vielmehr recht erheblich 
schwanken. Auch diejenigen Kerzen, die qualitativ hinter den Berkefeldkerzen 
kaum zurückstanden, leisteten quantitativ mehr als diese. 
Die Kerzen vermochten bei unseren Versuchen nur in geringem Grade, 
nämlich um 1,4 Härtegrade die Härte des Wassers zu vermindern, und zwar 
handelte es sich um die vorübergehende Härte, während die bleibende Härte 
so gut wie keine Veränderung erlitt. In ähnlichem Masse vermögen aber auch 
die Berkefeldkerzen die Härte zu vermindern. 
Gut arbeitende Kerzen müssen, um ein steriles Filtrat zu geben, alle 3 bis
	        
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